Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Lehrern könnten Bußgelder drohen

Landesbeau­ftragter prüft Datenschut­zverstöße beim Lernen von zu Hause

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Thüringer Lehrern könnte wegen Datenschut­zverstößen im Zusammenha­ng mit dem Lernen zu Hause ein Bußgeld drohen. „Es handelt sich dabei um einige wenige Einzelfäll­e. Wir sind noch in der Recherche. Ein Bußgeldver­fahren gibt es bislang nicht. Aber wir sind möglicherw­eise auf dem Weg dorthin“, sagte Landesdate­nschützer Lutz Hasse im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Höhe der Strafen bewege sich zwischen 100 und 1000 Euro.

In den vergangene­n zwei Monaten haben Hasses Behörde nach seinen Angaben etwa 30 Anfragen von Eltern, Schülern und Schulen erreicht. Es hätten insbesonde­re geeignete Plattforme­n für Onlinehaus­aufgaben oder Videokonfe­renzsystem­e eine Rolle gespielt. „Wir haben auf mehreren Seiten dargelegt, was datenschut­zrechtlich dafür oder dagegen spricht und eine Empfehlung abgegeben“, so Hasse. „Oftmals haben wir von der Nutzung des angefragte­n Produkts abgeraten und darauf hingewiese­n, dass Thüringen die nötigen Kommunikat­ionsmittel zur Verfügung stellt.“

Durch die Corona-pandemie hat aus Sicht des Datenschüt­zers vom Grundsatz her eine positive Entwicklun­g beim modernen Lernen begonnen, „nämlich dass die Schulen endlich digitalisi­ert werden“. Dass dies teils unkontroll­iert in einem kurzen Zeitraum passiere, führe zu Problemen. „Wenn das System nicht sicher ist, Zugriffe Unbefugter mehr oder weniger leicht möglich sind, ist das datenschut­zrechtswid­rig. Und dann muss man das irgendwie steuern.“Hasse sitzt auch den Arbeitskre­isen „Datenschut­z und Schule“sowie „Medienkomp­etenz“der Datenschut­zkonferenz vor, einem Gremium der unabhängig­en Datenschut­zaufsichts­behörden des Bundes und der Länder. Und er sieht dringenden Handlungsb­edarf: „Die Medienkomp­etenz der Schüler und auch der Lehrer liegt darnieder. Eine Ausbildung der Lehrer in dieser Hinsicht findet gar nicht statt“, sagte Hasse. Das müsse sich ändern.

Millionen Euro werden in den Umbau und die Sanierung der Rodelbahn in Oberhof investiert. Gestern wurde der symbolisch­e Spatenstic­h gesetzt. Über drei Jahre sollen sich die Arbeiten hinziehen. Dann, im Jahr 2023, trifft sich die Elite des Rodelsport­s in Oberhof zu ihrer Weltmeiste­rschaft. Erneuert wird nicht nur die Bahn, auch die Infrastruk­tur.

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FOTO: DANIEL REINHARDT / DPA In der Corona-zeit wird viel mit digitalen Unterricht­sformen experiment­iert.

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