Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Glückliche Gesichter und beste Stimmung Bad Frankenhausens Fußballer absolvierten am Dienstagabend wieder das erste Training nach dem Lockdown
Glückliche Gesichter. Lachen hier, lachen dort. Die Stimmung war bestens. Wie immer eigentlich. Knapp drei Monate ist es her, da haben sie sich das letzte Mal auf dem grünen Rasen getroffen, um ihrem Hobby dem Fußball nachzugehen. Genauer gesagt am 12. März. Die Thüringenliga-fußballer vom SV Blau-weiß Bad Frankenhausen sind zurück im Training.
Nun ist es wieder soweit. Dass es alle kaum abwarten konnten, war nicht daran zu sehen, dass alle einfach ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatten, sondern auch, dass über 20 Mann den Trainingsauftakt miterleben wollten. Ein Aufgalopp der besonderen Art. „Das hat schon richtig viel Spaß gemacht. Die Jungs sind spitze und es ist eine coole Truppe“, freut sich Silvio Beer, Neutrainer der Frankenhäuser, der auch gleich im Gespräch einen Ausblick auf die kommenden Wochen gab.
Im gesamten Juni wird genauso weitertrainiert, immer dienstags und donnerstags. „Aber natürlich in kleineren Gruppen, das versteht sich von selbst. Andreas und ich teilen uns rein und das funktioniert super so“, erklärt Beer weiter, der auf die Hilfe von seinem Co Andreas Raiber baut.
In Zeiten von Corona kann nicht mit 20 Mann trainiert werden. In den kommenden Trainingseinheiten wird in kleinen Trainingsgruppen
geschwitzt. Maximal zehn Mann in einer Gruppe und auch ohne Zweikampf. Kopfbälle und das Spielgerät in die Hand nehmen hat Beer untersagt, die Vorschriften sind ausgiebig. Möglichst wenig Kontakt. Torschüsse, Flanken und Passspiel – das steht momentan auf dem Aktionsplan des Frankenhäuser Trainers.
„Wichtig ist neben den technischen Dingen auch der Spaß. Die nächsten Wochen wollen wir den haben und uns alle richtig kennen lernen. Das ist elementar“, sagt er weiterhin und betonte noch mal, dass es durch den eingestellten Spielbetrieb ohnehin schwer ist, die Spannung zu halten. Aber auch in Bad Frankenhausen überwiegt zurzeit die Freude, das Gras zu riechen, auch mal auszurutschen, den Ball in die dritte Etage zu ballern oder sich einfach gegenseitig etwas anzusticheln. Vereinsleben eben, wie es überall gelebt wird.
„Nach den vier Wochen wissen alle in etwa, wo die Reise hingeht. Dann können sich hoffentlich auch alle meine Gedanken vorstellen. Und es wird der genaue Fahrplan, den ich bereits im Kopf habe, realisiert. Aber im Moment geht es darum, sich zu bewegen. Nicht mehr und nicht weniger“, sagt Beer, der beim Kreissportbund Nordhausen als Jugendkoordinator arbeitet und von einem Termin zum anderen springt. Da hat sich auch in der aktuellen Zeit wenig geändert.