Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Tanja Goldhahn gewinnt Hainröder Bürgermeisterwahl
Knapp 87 Prozent der Wähler stimmen für die 37-Jährige. Sie kandidierte zwar nicht, ist nun aber zur Amtsübernahme bereit
Hainrode. 78 von 90 gültigen Wählerstimmen: Mit diesem 86,7-Prozent-ergebnis ging Tanja Goldhahn (parteilos) am Sonntag als klare Gewinnerin aus der Stichwahl um das Hainröder Bürgermeisteramt hervor. Für Steffen Engel (parteilos) votierten zwölf Leute. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,3 Prozent.
„Die Bürger wollen einen Ansprechpartner im Ort“, kommentiert die 37-Jährige am Montag das Wahlergebnis. „Dementsprechend werde ich auch bereit sein, die Wahl anzunehmen.“Selbstverständlich ist das nicht. Denn kandidiert hatte sie nie. Weil auch sonst niemand die
Nachfolge von Hans-joachim Wenkel (parteilos) antreten wollte, mussten die beiden im ersten Wahlgang auf denn Stimmzetteln Meistgenannten nun in die Stichwahl.
Das Vereinsleben ist wichtig für den Zusammenhalt
Würde Tanja Goldhahn die Wahl nicht annehmen, müsste der Ortschaftsrat aus seinen Reihen jemanden bestimmen. Gelänge das nicht, ginge das Amt des Ortschaftsbürgermeisters kraft Gesetz an den Landgemeinde-bürgermeister über.
Tanja Goldhahn, Biologie- und Sozialkundelehrerin an der Wolkramshäuser Regelschule und Mutter zweier Kinder, wirkt selbst seit 2019 im vierköpfigen Ortschaftsrat mit. Fortan wird sie an der Spitze stehen. Als jemand „mit offenem Ohr, als Vermittler, als Förderer der Gemeinschaft“, beschreibt sie ihr Rollenverständnis. Und natürlich werde sie auch erklären müssen, weshalb nicht alles möglich ist.
Steffen Engel als Beigeordneter habe ebenso seine Unterstützung zugesagt wie viele Bürger. Die designierte Bürgermeisterin erzählt von der Idee, in gemeinsamen Arbeitseinsätzen für Ordnung und Sauberkeit etwa auf dem Sportplatz, dem Spielplatz oder im Teichtal zu sorgen. Auch die Rabatten am Ortseingang sollen bald schöner aussehen. Dass sich viele Hainröder in der 2019 gegründeten Landgemeinde hintenan gestellt fühlen, weiß Tanja Goldhahn. Sie sei, streckt sie die Hand gen Bleicherode aus, zu Gesprächen mit den Verantwortlichen in der Landgemeinde bereit.
Im Dorf selbst müssten alle Vereine angemessen unterstützt werden, vom Sport- über den Heimatverein, die Landfrauen, Schützen und Dorfmusikanten bis hin zur Feuerwehr. Denn das Vereinsleben sei wichtig für den Zusammenhalt im Ort. Und natürlich ist das Teichtal auf Goldhahns Agenda: „Mir ist sehr daran gelegen, dass die Verhandlungen mit dem potenziellen Investor so weit kommen, dass ein Verkauf stattfinden kann.“