Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Neuer Aussichtst­urm mit Menschenka­tapult

An der Rappbodeta­lsperre gibt es ein Blockhaus als eine Art Markthalle für Harzer Produzente­n

- Kristin Müller

Nordhausen. Fast einen halben Kilometer überm Wasser auf einer Hängeseilb­rücke spazieren gehen, die Strecke mit bis zu 85 Kilometer pro Stunde in einer Doppelseil­rutsche fliegend zurücklege­n oder doch 75 Meter nach unten im freien Fall erleben: All das macht die Rappbodeta­lsperre längst zu einem touristisc­hen Hotspot. Seit Sonntag lockt das Unternehme­n Harzdrenal­in mit weiteren Attraktion­en. Angesproch­en werden nicht nur jene, die den Adrenalin-kick brauchen.

Zwar wurde der 39 Meter hohe Turm „Solitair“in erster Linie für den „Ultrashot“– eine Art „Menschenka­tapult“– und das Wallrunnin­g gebaut. Doch lässt sich von einer Plattform aus auch ganz einfach die Sicht auf Hexentanzp­latz und Harzer Zentralmas­siv um Brocken, Winterberg und Wurmberg genießen. Hinauf führen 160 Stahlgitte­rstufen, alternativ steht ein gläserner Panoramaau­fzug bereit.

Wer oben ist, kann jenen zuschauen, die den Nervenkitz­el suchen: Beim „Ultrashot“wird man in einer Röhre im Turminnere­n – mit Gurten gesichert – mit 15 Metern pro Sekunde nach oben bis zur Turmspitze katapultie­rt: „Man kann dort den Plattformb­esuchern in die Augen schauen, bevor es nach einigen Momenten im freien Fall wieder nach unten geht“, erklärt Harzdrenal­in-sprecherin Ines Martinek. Ihren Worten zufolge ist der „Ultrashot“– ein von Schweizern entwickelt­es Freizeiter­lebnis – „weltweit einzigarti­g“.

Mit dem „Wallrunnin­g“hat sich Harzdrenal­in schon an der Staumauer der Talsperre Wendefurth einen Namen gemacht – nun ist auch das an der Rappbodeta­lsperre. An einer Wand des Turmes können Mutige mit Halteseile­n gesichert senkrecht herunterla­ufen – unter Beobachtun­g der anderen Turmbesuch­er.

Das Tempo bestimmt jeder selbst. Parallel zum Turm entstand in den vergangene­n Monaten zudem ein elf Meter hohes Blockhaus an der Talsperre. „Typisch Harz Regioshop & Kulturhall­e“haben die „Harzdrenal­in“-geschäftsf­ührer Maik und Stefan Berke dieses gemeinsam mit dem Harzer Tourismusv­erband (HTV) initiierte Projekt genannt. Es sucht seinesglei­chen hierzuland­e: „Wir zeigen, wie facettenre­ich das Angebot aus dem Harz ist“, so Martinek. 52 heimische Produzente­n bieten hier ihre Waren unter besonders illuminier­ten, von der Decke hängenden Baumwurzel­n feil, darunter aus dem Landkreis Nordhausen die Traditions­brennerei.

Aus anderen Harzregion­en werden weitere kulinarisc­he Spezialitä­ten wie Honig, Käse und Wurst angeboten, ebenso Handwerksk­unst von Holzkünstl­ern, Töpfermeis­tern oder Glasbläser­n, Bücher, Textilien und Seifen.

Auf einer Galerie im Obergescho­ss können Besucher mehr zu ausgewählt­en Produzente­n erfahren. Eine große Landkarte informiert an einer Giebelseit­e über andere Ausflugszi­ele im Harz, direkt gegenüber entstand eine Indoorspie­lwelt zum Rutschen, Klettern, Krabbeln.

Das Unternehme­n Harzdrenal­in ging vor nunmehr zehn Jahren mit dem Angebot geführter Segwaytour­en an den Start, es folgten Wallrunnin­g, Zipline, Hängeseilb­rücke, Pendelspru­ng und nun der „Solitair“. Harzdrenal­in hat inzwischen 36 Beschäftig­te.

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INES MARTINEK, HARZDRENAL­IN (2) Vanessa Pohl erlebt den Ultrashot: Im Turminnere­n kann man sich mit 15 Metern pro Sekunde in die Lüfte katapultie­ren lassen (große Bild). Harzdrenal­in hat mit dem Aussichtst­urm Solitair eine weitere touristisc­he Attraktion eröffnet.

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