Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
„Es war nahezu perfekt“
Das erste Springreitturnier in Immenrode hinterlässt nur zufriedene Gesichter
Immenrode. Das Handy stand so gut wie nie still. Immer wieder war sie “Mode“. Fünf Tage lang und darüber hinaus war Julia Mackerodt sehr gefragt. Sie war Ansprechpartnerin und Veranstalterin mit ihrem Team zum ersten großen Springreitturnier beim LV Immenrode. „Es hat alles wunderbar geklappt. Wir sind sehr zufrieden und haben von allen Seiten viel Lob bekommen. Es war nahezu perfekt. Was unser kleiner Verein da auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. Zumal einige Dinge nicht klar waren, da wir es zum ersten Mal gemacht haben.
Aber es hat alles funktioniert wie geplant und wir haben eine Hundertprozentige Zusage für das nächste Jahr bekommen“, so die Reiterin, die in Immenrode den Hof zusammen mit der Familie führt und in der Landwirtschaft tätig ist. Damit ließ sie bereits andeuten, dass es im Jahr 2023 eine zweite Auflage geben wird. Neben den 200 Reitern und knapp 600 Pferden aus halb Deutschland wollten sich auch mehrere Hunderte Zuschauer dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Das kleine Dörfchen war fest in der Hand dieses Turniers, was aber niemanden störte. Im Gegenteil: Die Einwohner kamen zu den einzelnen Turnieren und drückten den Lokalmatadoren die Daumen.
Der LV Immenrode, der mit seinen 30 Mitglieder wirklich ein vergleichsweise kleiner Verein ist und mit zwölf aktiven Reiterinnen und Reitern im Wettkampfbetrieb ist, hat beim eigenen Turnier gut abgeräumt. „Alle haben ihre Schleifen bekommen und waren sehr zufrieden. Die geforderten Normen haben alle erreicht, was uns sehr stolz macht. Auch vordere Plätze waren dabei“, freut sich Mackerodt, die am Sonntag beim großen Turnier auch eine vordere Platzierung erreichte aber einen „ärgerlichen Fehler machte, der auf meine Kappe ging.“Ihr Partner Michael Zwingmann zeigte eine sehr starke Leistung und gewann das Finale der Youngstertour am Sonntag.
Auch Jennifer Kleofas vom Verein durfte sich über einen Podiumsplatz freuen. Sie kam beim Barrierenspringen auf den dritten Platz und übersprang eine Höhe von 1,80 m. „Das ist schon sehr hoch eine starke Leistung“, zollte auch Julia Mackerodt Respekt. Und Fritz Klug zeigte in der schweren Springprüfung am Samstag eine tadellose Vorstellung, wurde in der Zeit nur knapp geschlagen und damit Zweiter. Ein Erfolg,
den Julia Mackerodt mit viel Beifall beklatschte.
Bester Reiter kam aus Sachsen
Das große Turnier gewann Benjamin Wulschner mit Chacco Bel aus Börln in Sachsen. Er war ohnehin der erfolgreichste Reiter an diesem Wochenende und guter Freund der Mackerodts. Und Thomas Kleis, der aus Mecklenburg in der Nähe von Schwerin mit die weiteste Anreise hatte, wurde Zweiter. Zwei Platzierungen, die Mackerodt sehr freuen.
Insgesamt war es ein sehr gelungenes Event. Stilvoll, bestens organisiert und durchgeführt. Wie man es sich vorstellen kann im Reitsport. Aber dennoch schon eine etwas andere Welt, durch das Turnier in Immenrode und die sportlichen Höchstleistungen aber ebenso für Jedermann erlebbar, wodurch man sich einen guten Eindruck davon holen konnte. Der ein oder andere hat mit einem Besuch in Immenrode auch mit gewissen Vorurteilen aufgeräumt.
Helferteam unverzichtbar an allen fünf Tagen
Für Mackerodt waren neben den eigenen vielen Helfern auch die Göttinger Reitstudenten eine große
Hilfe. „Sie kennen sich aus im Reitsport und wissen, was zu tun ist. Das hilft uns sehr weiter, was wir allein nicht hätten stemmen können“, so die Organisatorin.
Und auf noch etwas machte die Immenroderin aufmerksam: „Die Verantwortung gegenüber den Tieren ist sehr groß. Da kann man nicht mal so eben sagen, ich habe heute keine Lust. Einen Tennisschläger stelle ich in die Ecke und gut ist. Das geht mit Lebewesen nicht. Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, ist natürlich aber auch kostenintensiv. Aber eben einfach eine wunderbare Sache.“