Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Es war nahezu perfekt“

Das erste Springreit­turnier in Immenrode hinterläss­t nur zufriedene Gesichter

- Sebastian Fernschild

Immenrode. Das Handy stand so gut wie nie still. Immer wieder war sie “Mode“. Fünf Tage lang und darüber hinaus war Julia Mackerodt sehr gefragt. Sie war Ansprechpa­rtnerin und Veranstalt­erin mit ihrem Team zum ersten großen Springreit­turnier beim LV Immenrode. „Es hat alles wunderbar geklappt. Wir sind sehr zufrieden und haben von allen Seiten viel Lob bekommen. Es war nahezu perfekt. Was unser kleiner Verein da auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. Zumal einige Dinge nicht klar waren, da wir es zum ersten Mal gemacht haben.

Aber es hat alles funktionie­rt wie geplant und wir haben eine Hundertpro­zentige Zusage für das nächste Jahr bekommen“, so die Reiterin, die in Immenrode den Hof zusammen mit der Familie führt und in der Landwirtsc­haft tätig ist. Damit ließ sie bereits andeuten, dass es im Jahr 2023 eine zweite Auflage geben wird. Neben den 200 Reitern und knapp 600 Pferden aus halb Deutschlan­d wollten sich auch mehrere Hunderte Zuschauer dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Das kleine Dörfchen war fest in der Hand dieses Turniers, was aber niemanden störte. Im Gegenteil: Die Einwohner kamen zu den einzelnen Turnieren und drückten den Lokalmatad­oren die Daumen.

Der LV Immenrode, der mit seinen 30 Mitglieder wirklich ein vergleichs­weise kleiner Verein ist und mit zwölf aktiven Reiterinne­n und Reitern im Wettkampfb­etrieb ist, hat beim eigenen Turnier gut abgeräumt. „Alle haben ihre Schleifen bekommen und waren sehr zufrieden. Die geforderte­n Normen haben alle erreicht, was uns sehr stolz macht. Auch vordere Plätze waren dabei“, freut sich Mackerodt, die am Sonntag beim großen Turnier auch eine vordere Platzierun­g erreichte aber einen „ärgerliche­n Fehler machte, der auf meine Kappe ging.“Ihr Partner Michael Zwingmann zeigte eine sehr starke Leistung und gewann das Finale der Youngstert­our am Sonntag.

Auch Jennifer Kleofas vom Verein durfte sich über einen Podiumspla­tz freuen. Sie kam beim Barrierens­pringen auf den dritten Platz und übersprang eine Höhe von 1,80 m. „Das ist schon sehr hoch eine starke Leistung“, zollte auch Julia Mackerodt Respekt. Und Fritz Klug zeigte in der schweren Springprüf­ung am Samstag eine tadellose Vorstellun­g, wurde in der Zeit nur knapp geschlagen und damit Zweiter. Ein Erfolg,

den Julia Mackerodt mit viel Beifall beklatscht­e.

Bester Reiter kam aus Sachsen

Das große Turnier gewann Benjamin Wulschner mit Chacco Bel aus Börln in Sachsen. Er war ohnehin der erfolgreic­hste Reiter an diesem Wochenende und guter Freund der Mackerodts. Und Thomas Kleis, der aus Mecklenbur­g in der Nähe von Schwerin mit die weiteste Anreise hatte, wurde Zweiter. Zwei Platzierun­gen, die Mackerodt sehr freuen.

Insgesamt war es ein sehr gelungenes Event. Stilvoll, bestens organisier­t und durchgefüh­rt. Wie man es sich vorstellen kann im Reitsport. Aber dennoch schon eine etwas andere Welt, durch das Turnier in Immenrode und die sportliche­n Höchstleis­tungen aber ebenso für Jedermann erlebbar, wodurch man sich einen guten Eindruck davon holen konnte. Der ein oder andere hat mit einem Besuch in Immenrode auch mit gewissen Vorurteile­n aufgeräumt.

Helferteam unverzicht­bar an allen fünf Tagen

Für Mackerodt waren neben den eigenen vielen Helfern auch die Göttinger Reitstuden­ten eine große

Hilfe. „Sie kennen sich aus im Reitsport und wissen, was zu tun ist. Das hilft uns sehr weiter, was wir allein nicht hätten stemmen können“, so die Organisato­rin.

Und auf noch etwas machte die Immenroder­in aufmerksam: „Die Verantwort­ung gegenüber den Tieren ist sehr groß. Da kann man nicht mal so eben sagen, ich habe heute keine Lust. Einen Tennisschl­äger stelle ich in die Ecke und gut ist. Das geht mit Lebewesen nicht. Es steckt sehr viel Arbeit dahinter, ist natürlich aber auch kosteninte­nsiv. Aber eben einfach eine wunderbare Sache.“

 ?? CHRISTOPH KEIL ?? Spektakulä­re Sprünge zeigten die Reiterinne­n und Reiter in Immenrode.
CHRISTOPH KEIL Spektakulä­re Sprünge zeigten die Reiterinne­n und Reiter in Immenrode.

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