Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Hochschule startet zwei neue englischsp­rachige Studiengän­ge

Der deutsche Ingenieur-nachwuchs macht sich rar. Die Nordhäuser erweitern deshalb ab Winterseme­ster ihre internatio­nalen Angebote

- Jens Feuerriege­l

Das Land braucht Ingenieure. Der Bedarf ist spürbar, die Nachfrage groß. Die Nordhäuser Hochschule möchte ihren Beitrag leisten zur Ausbildung frischer Ingenieure. Doch der deutsche Markt an hochschulr­eifen Jugendlich­en mit Interesse an Ingenieurb­erufen ist überschaub­ar. Und von den wenigen noch möglichst viele in die Nordhäuser Provinz zu locken, ist schwierig. Junge Leute zieht es mehr in Großstädte wie Berlin, München oder Hamburg. Da kann der Südharz nicht mithalten.

Der Nordhäuser Hochschulp­räsident Jörg Wagner kennt weitere

Gründe, warum vielerorts der deutsche Ingenieur-nachwuchs fehlt: Zahlreiche Abiturient­en lehnen grundsätzl­ich Studienfäc­her ab, in denen die Mathematik eine größere Rolle spielt, berichtet Wagner.

Auf dem Weinberg-campus studieren bereits 329 Ausländer

Die Nordhäuser Hochschule hat auf die Situation längst reagiert: „Wir gehen in den internatio­nalen Markt“, erklärt Wagner. „Aber der internatio­nale Markt will nicht Deutsch lernen.“Die Hochschule löst das Problem, indem sie nun vermehrt englischsp­rachige Studiengän­ge anbietet. Vor allem in den Bereichen Erneuerbar­e Energien und

Recyclingt­echnik. Ein „Master of Engineerin­g“-studienang­ebot existiert bereits. Zum Winterseme­ster 2022/23 sollen zwei weitere englischsp­rachige Master-studiengän­ge in Nordhausen starten, kündigt Jörg Wagner an.

Die Ziele sind klar: Die Nordhäuser wollen ihre Attraktivi­tät steigern und sich intensiver mit internatio­nalen Hochschule­n in den Bereichen Lehre, Forschung und Transfer vernetzen. All das führe künftig zu mehr Fachkräfte­n.

Gegenwärti­g sind schon 329 Bildungsau­sländer, wie es auf Hochschuld­eutsch heißt, am Weinberg immatrikul­iert. Das sind 14 Prozent der Gesamtzahl an Studenten.

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MARCO KNEISE Hochschulp­räsident Jörg Wagner wird nicht müde, für ein Studium in Nordhausen zu werben. Auch internatio­nal

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