Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Wertvolle Buchenwälder schützen
Regionales Bündnis spricht sich gegen Erweiterung von Kalksteintagebau bei Deuna aus
Deuna. Bei einem Termin im Deunaer Wald sprach sich ein Bündnis aus Naturschutzgruppen und Waldbesitzern geschlossen gegen die Pläne der Firma Dyckerhoff aus, zur Erweiterung des Kalksteintagesbaus eine gut 78 Hektar große Waldfläche zu roden. Gerade in Zeiten von Klimaaufheizung und Wasserknappheit sei es nicht vertretbar, wertvolle Buchenwälder zugunsten einer klimaschädlichen Zementproduktion zu opfern. Das geplante Erweiterungsgebiet liegt auf dem Dün. In unmittelbarer Nähe liegen ein FFH- und ein Naturschutzgebiet. Dort sind mindestens elf Fledermausarten beheimatet und auch wandernde Tierarten nutzen den
Dün. Auch die touristische Attraktivität würde unter der Erweiterung leiden.
Ein großer Teil der Erweiterung soll auf Flächen der Waldgenossenschaft Keula stattfinden. „In Thüringen liegt der Anteil gesunder Bäume bereits jetzt nur noch bei knapp 20 Prozent,“erklärt Holger Göcke, Vorsitzender der Waldgenossenschaft. Auf ihren Flächen gehe die Waldgenossenschaft mit gutem Beispiel voran, indem sie auf die naturverträglichste Art der Bewirtschaftung setzt. Alle Verbände appellieren an das Thüringer Landesamt, die Umweltverträglichkeit des Vorhabens und die Auswirkungen auf das angrenzende Ffh-gebiet kritisch zu prüfen. Auch die bisherigen Ausgleichsmaßnahmen und die Renaturierung der bislang genutzten Flächen müssen auf den Prüfstand.
„Statt den Kalksteinabbau zu Lasten der Natur weiter auszubauen, sollte Dyckerhoff in die Kreislauffähigkeit seiner Produkte investieren und damit in die Zukunft. Wir müssen endlich aufhören, die Standorte nachwachsender Rohstoffe zu zerstören, um nicht nachwachsende Rohstoffe zu gewinnen“, so Eli Sondermann vom BUND Eichsfeld.