Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Seit 13 Jahren täglich auf dem Fußballplatz
Fabian Franz ist der neue Co-trainer des FC Rot-weiß Erfurt. Seine Schwester begeisterte ihn einst für den Trainerjob
Erfurt. Der erste Arbeitstag beinhaltete gleich am Montag drei Einheiten und war schweißtreibend. Nach dem Videostudium mit den Spielern stand Fabian Franz zum ersten Mal als neuer Co-trainer des FC Rot-weiß Erfurt auf dem Rasen, als die taktischen Vorgaben auf dem Übungsplatz einstudiert wurden. Bei brütender Hitze absolvierte der Regionalligist am späten Nachmittag noch ein weiteres Training.
„Ich bin erst am Sonntag angereist, wohne erstmal im Hotel. Aber mit solch einem intensiven Tag lerne ich die Mannschaft noch besser schnell kennen“, sagt der 31-Jährige. Für Franz, der aus Stromberg bei Rheda-wiedenbrück in Ostwestfalen stammt und zuletzt als Co-trainer des Frauen-regionalligisten SV Berghofen fungierte, ist der FC Rotweiß die erste Station im höherklassiger Männerfußball. „Als ich die Anfrage bekomme habe, musste ich nicht lange überlegen“, sagte Franz, der seine Aufgabe in Erfurt mit Spielen wie gegen Jena, Chemnitz oder Lok Leipzig als nächste Herausforderung betrachtet: „Ich habe keine Angst vor diesem Schritt. Das treibt mich nur noch mehr an.“
Ohnehin spielt längst der Fußball die dominante Rolle in seinem Leben. Dabei gilt Franz als ballsicher – in jeglicher Hinsicht. Als Kind spielte er Fußball und Tennis zugleich, bis er sich als Jugendlicher für den Kick auf den Rasen entschied. Eigentlich wollte er nie Trainer werden. Aber seine Schwester Jennifer, die einst in der Bundesliga für Gütersloh spielte, überredete ihn. „Ich hatte diese Ambitionen eigentlich nicht. Jetzt bin ich ihr dankbar“, sagt Franz, der die Elite-jugendlizenz besitzt und nun den A-schein machen will. Zudem plant er, in einem Jahr sein Sportmanagementstudium erfolgreich abzuschließen.
Als er 18 wurde, übernahm er erstmals einen Trainerjob, war aber zugleich noch selbst aktiv, bevor ihn eine Verletzung des Sprunggelenks ausbremste: „Ich stehe seit 13 Jahren täglich auf dem Fußballplatz. Jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe in Erfurt.“Er beerbt Goran Miscevic, der von 1. September an in Abu Dhabi für den Fußball-verband der Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten wird.
Fabian Franz kommt der Wechsel nach Thüringen auch privat ganz gelegen. Die Familie seiner Mutter ist nämlich in Bad Frankenhausen beheimatet. „Da sieht man sich nun öfter“, sagt der 31-Jährige. Zeit dazu wird er demnächst aber kaum haben. Schließlich will er schnell ein fester Teil des rot-weißen Regionalligateams werden und so viel Zeit wie es geht mit seiner neuen Mannschaft verbringen.