Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Lebenserwartung sinkt als Folge der Pandemie
Erfurt. Die Lebenserwartung der Thüringer Frauen und Männer ist im vergangenen Jahr gesunken. Im Jahr 2021 geborene Mädchen werden nun durchschnittlich 82,99 Jahre alt und sterben damit etwa drei Monate eher als im Vergleich zur vergangenen Erhebung aus den Jahren 2018 bis 2020, wie das Thüringer Landesamt für Statistik am Dienstag in Erfurt mitteilte. Neugeborene Jungen können demnach mit einem Alter von 77,21 Jahren rechnen und sterben damit fast sechs Monate früher als im Vergleichszeitraum.
Hauptursache für den Rückgang sei die Corona-pandemie. Diese habe im vergangenen Jahr deutlich mehr Sterbefälle auch in jüngeren Altersgruppen verursacht, hieß es. Die Lebenserwartung sei bei den Männern fast auf das Niveau des Berechnungszeitraums von 2014 bis 2016 gesunken. Frauen könnten heute nur noch mit einer Lebenserwartung rechnen, die derjenigen von Mädchen entspreche, die zwischen 2014 und 2016 zur Welt gekommen seien.
Die kontinuierlichen Steigerungen bei der Lebenserwartung von Thüringer Frauen und Männern der letzten sieben Jahre seien damit vorerst verloren, hieß es weiter. Zudem sterben Thüringerinnen und Thüringer weiterhin früher als der bundesdeutsche Durchschnitt.