Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Der Umwelt zuliebe
Der Aufwand ist beachtlich. Thüringen muss künftig einmal jährlich Umweltschäden an das Bundesumweltministerium melden, damit dieses eine Zusammenfassung weiter nach Brüssel reichen kann, an die Europäische Union.
Die Vorgabe, eine solche Liste zu erstellen, dürfte regelmäßig dazu führen, dass sich die Verantwortlichen mit den Umweltschäden in Thüringen beschäftigten müssen: Was ist passiert? Was sind die Ursachen gewesen? Wie wurde reagiert? Konnten die Schäden wieder beseitigt werden?
Alles Fragen, auf die künftig hoffentlich Antworten gefunden werden. Allein diese erste Liste lässt eine deutliches Ungleichgewicht erkennen, geht es um die regionale Verteilung der gemeldeten Fälle. Ist die Region um Schmalkalden und Meiningen wirklich so hart betroffen, wie es der Überblick vermuten lässt? Wenn ja, warum?
Möglich wäre aber auch, dass in anderen Regionen Meldungen über Umweltverschmutzungen die Behörden gar nicht erst erreicht haben und dieses deshalb nichts zu melden hatten. Denn das Gros Thüringer Kreise und kreisfreien Städte ist auf dieser ersten Meldeliste für Umweltschäden nicht vertreten.
Das kann positiv sein, weil wirklich nichts Gravierendes passiert ist. Es kann aber auch bedenklich sein, weil wichtige Informationen fehlen.
Das Thüringer Umweltministerium versichert, dass eine Plausibilitätsprüfung erfolgt sei. Weitere Erkenntnisse dürfte die nächste Meldung der Umweltschäden bringen.