Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Wellbrock: „Ich lerne gerade neu schwimmen“

Eine Corona-infektion wirft den Olympiasie­ger schwer zurück. Titeljagd bei EM in Rom ist ungewiss

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Magdeburg. Florian Wellbrock (im Foto) hat wieder einen Wettkampf gegen die Zeit aufgenomme­n. Das ist immer so beim besten deutschen Schwimmer der Gegenwart. Doch diesmal geht es nicht um Bestzeiten im Wasser. Diesmal ist es der Kampf mit sich selbst. Schafft es sein Körper bis zu den Europameis­terschafte­n ab 11. August in Rom, wieder so leistungsf­ähig zu sein wie zuletzt bei der Weltmeiste­rschaft noch vor vier Wochen in Budapest, als der 24-Jährige fünf Medaillen gewann?

Was danach kam, fanden weder der Magdeburge­r noch sein Trainer Bernd Berkhahn schön: Corona. Die Virus-infektion hatte gleich mehrere deutsche Schwimmer erwischt. „Mich zum Glück erst nach der WM“, berichtet der gebürtige Bremer: „Wenn man hört, wie Corona bei anderen verlaufen ist, hatte ich wohl einen schwereren Verlauf mit Fieber, Halsschmer­zen

und Husten. Das hat mich anderthalb Wochen zurückgewo­rfen.“

Statt zu trainieren und am Freiwasser-wettbewerb in Paris teilzunehm­en, hütete Wellbrock das Bett. Die Erholungsp­hase tat ihm zwar gut, aber sie kam zur Unzeit. „Inklusive WM und der Vorbereitu­ng darauf habe ich nun sechs, sieben Wochen nicht richtig trainiert. Das merkt man im Wasser nun sehr deutlich“, sagt Wellbrock und vergleicht sich nach anderthalb Wochen Training überspitzt mit einem

Anfänger: „Ich lerne gerade neu schwimmen.“

Seine Pläne sind damit über den Haufen geworfen. Auf die Teilnahme an einem Trainingsl­ager auf Mallorca in Vorbereitu­ng auf die Freibad-em in Rom verzichtet­e er. Wellbrock lässt offen, ob er überhaupt zur EM fährt. „Wenn ich starte, will ich gewinnen“, sagt er. Aber „ich muss jetzt schauen, was überhaupt möglich ist. Ich schließe aber fünf Starts wie bei der WM definitiv aus“, sagt Wellbrock.

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