Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Schicksal des Kassenhäuschens am Stadtpark gibt Rätsel auf
Jahrelang hatte es seinen Platz vor dem ehemaligen Clubhaus am Albert-kuntz-sportpark. Nun steht dort ein Holzschiff
Uwe Fröstler und Ronald Linde aus Krimderode wundern sich. Vor dem Hotel und Restaurant am Stadtpark steht seit Kurzem ein Holzschiff. Das ist im Zuge der Umbauarbeiten des Außenbereichs entstanden (wir berichteten). Vorher stand an dieser Stelle ein Kleinod, das viele ältere Sportfreunde vermissen werden, sind die beiden Krimderöder überzeugt.
„Im Rahmen der Umbauarbeiten des Hotels am Stadtpark musste ein Kassenhäuschen aus dem Jahr 1923 weichen. Stand dieses Kassenhäuschen nicht unter Denkmalschutz? Was wurde aus diesem?“, fragen sie.
Eine Nachfrage unserer Zeitung bei der Denkmalfachbehörde ergibt, dass das Objekt nahe des Albert-kuntz-sportparks keineswegs denkmalgeschützt war.
„Es war offensichtlich bisher auch nie Gegenstand einer Betrachtung im Rahmen von Denkmalerfassungen“, teilt Sprecher Jörg Schwabe mit. Das heißt: Ein Abriss ist somit erlaubt.
Ein Nordhäuser berichtet gegenüber unserer Zeitung, dass er selbst gesehen hat, wie der Bagger das Haus abriss. Einen Beweis dafür gibt es nicht. Hotelbesitzer Ronny Schmidt hüllt sich in Schweigen. Eine Anfrage unserer Zeitung ließ er bis heute unbeantwortet. Somit bleibt das Schicksal des Kassenhäuschens ungewiss.
Das Hotel am Stadtpark diente nach Angaben des Blogs 11.km.de den Fußballern früher als Clubhaus. Bis zum Beginn der Bauarbeiten stand davor das Kassenhaus von 1923, das als Abstellraum diente und von der Deutschen Stadionansichtskarten-sammlervereinigung als kultig bezeichnet wurde. Diesen Titel habe auch die Anzeigetafel verdient, die mit ihrer Glühlampentechnik Seltenheitswert besitzen dürfte, heißt es in dem Artikel weiter. Uwe Fröstler und Ronald Linde hätten das Haus gern im Eingangsbereich des Albert-kuntz-sportparks gesehen.