Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
DRK baut betreutes Wohnen aus
Ambulanter Pflegedienst Nordhausen etabliert Außenstelle am Schwanenteich in Bleicherode
Bleicherode. Wegen Personalmangels hatte die Diakonie Nordhausen im April ihre Sozialstation in Bleicherode aufgegeben – das Deutsche Rote Kreuz (DRK) geht den gegenteiligen Weg: „Wir etablieren in Bleicherode eine Außenstelle unseres Nordhäuser Pflegediensts“, kündigt Uwe Kramer, Vorstandschef des Drk-kreisverbands, an.
Zum einen soll dieser für die Bewohner des früheren Kurhauses am Schwanenteich da sein. Doch auch alle anderen mit Pflegebedarf sollen dessen Dienstleistungen in Sachen Pflege und Hauswirtschaft in Anspruch nehmen können.
15 barrierearme Wohnungen im ehemaligen Ddr-ferienobjekt
Das DRK vermietet am Schwanenteich seit mehr als zwei Jahrzehnten in einem früheren, 2017 letztmals renovierten Ddr-ferienobjekt 15 barrierearme Wohnungen.
Im Haus gibt es einen Fahrstuhl, die Türen sind breit und die Bäder so eingerichtet, dass man auch als
körperlich Beeinträchtigter gut zurechtkommt. Nur habe man bislang bei der Vermietung nicht den Pflegebedarf im Auge gehabt, sagt Uwe Kramer.
Das soll sich ändern: „Wir wollen das betreute Wohnen dort mehr in den Vordergrund stellen.“Wobei das keine Folgen auf die aktuellen
Mieter hat: Gekündigt wird niemandem. Stefan Druselmann, Pflegedienstleiter beim ambulanten Dienst in Nordhausen, soll fortan auch drei Tage pro Woche in Bleicherode in einem Büro Ansprechpartner sein. Als ausgebildeter Pflegeberater kann er Hilfesuchende über Dienstleistungen von der Pflege
über die Reinigung bis hin zu Essenslieferungen informieren. „Aus einer Hand“wolle man dies den Bewohnern künftig anbieten, so Kramer. Am Marienweg in Nordhausen verfolge man das Projekt „Betreutes Wohnen“schon seit geraumer Zeit sehr erfolgreich: „Die 34 Wohnungen dort sind gut nachgefragt, es gibt immer eine Warteliste“, berichtet Uwe Kramer.
Der zurzeit zwölf Mitarbeiter zählende ambulante Pflegedienst soll personell je nach Auftragslage aufgestockt werden. Die Fachkräfte zu finden, werde gelingen, ist der Drk-kreischef optimistisch. Bislang jedenfalls sei die Fluktuation kein Problem, könne man auf einen sicheren Personalstamm setzen.
Fragt man Kramer nach den Gründen, führt er ein „gutes Betriebsklima“und eine „gute Führung“wie auch eine „vernünftige Bezahlung“nach landesweitem Tarifvertrag an. Nicht zuletzt genieße das Deutsche Rote Kreuz „immer noch einen hohen Vertrauensvorschuss und eine hohe Bekanntheit“, so Uwe Kramer.