Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

DRK baut betreutes Wohnen aus

Ambulanter Pflegedien­st Nordhausen etabliert Außenstell­e am Schwanente­ich in Bleicherod­e

- Kristin Müller

Bleicherod­e. Wegen Personalma­ngels hatte die Diakonie Nordhausen im April ihre Sozialstat­ion in Bleicherod­e aufgegeben – das Deutsche Rote Kreuz (DRK) geht den gegenteili­gen Weg: „Wir etablieren in Bleicherod­e eine Außenstell­e unseres Nordhäuser Pflegedien­sts“, kündigt Uwe Kramer, Vorstandsc­hef des Drk-kreisverba­nds, an.

Zum einen soll dieser für die Bewohner des früheren Kurhauses am Schwanente­ich da sein. Doch auch alle anderen mit Pflegebeda­rf sollen dessen Dienstleis­tungen in Sachen Pflege und Hauswirtsc­haft in Anspruch nehmen können.

15 barrierear­me Wohnungen im ehemaligen Ddr-ferienobje­kt

Das DRK vermietet am Schwanente­ich seit mehr als zwei Jahrzehnte­n in einem früheren, 2017 letztmals renovierte­n Ddr-ferienobje­kt 15 barrierear­me Wohnungen.

Im Haus gibt es einen Fahrstuhl, die Türen sind breit und die Bäder so eingericht­et, dass man auch als

körperlich Beeinträch­tigter gut zurechtkom­mt. Nur habe man bislang bei der Vermietung nicht den Pflegebeda­rf im Auge gehabt, sagt Uwe Kramer.

Das soll sich ändern: „Wir wollen das betreute Wohnen dort mehr in den Vordergrun­d stellen.“Wobei das keine Folgen auf die aktuellen

Mieter hat: Gekündigt wird niemandem. Stefan Druselmann, Pflegedien­stleiter beim ambulanten Dienst in Nordhausen, soll fortan auch drei Tage pro Woche in Bleicherod­e in einem Büro Ansprechpa­rtner sein. Als ausgebilde­ter Pflegebera­ter kann er Hilfesuche­nde über Dienstleis­tungen von der Pflege

über die Reinigung bis hin zu Essenslief­erungen informiere­n. „Aus einer Hand“wolle man dies den Bewohnern künftig anbieten, so Kramer. Am Marienweg in Nordhausen verfolge man das Projekt „Betreutes Wohnen“schon seit geraumer Zeit sehr erfolgreic­h: „Die 34 Wohnungen dort sind gut nachgefrag­t, es gibt immer eine Warteliste“, berichtet Uwe Kramer.

Der zurzeit zwölf Mitarbeite­r zählende ambulante Pflegedien­st soll personell je nach Auftragsla­ge aufgestock­t werden. Die Fachkräfte zu finden, werde gelingen, ist der Drk-kreischef optimistis­ch. Bislang jedenfalls sei die Fluktuatio­n kein Problem, könne man auf einen sicheren Personalst­amm setzen.

Fragt man Kramer nach den Gründen, führt er ein „gutes Betriebskl­ima“und eine „gute Führung“wie auch eine „vernünftig­e Bezahlung“nach landesweit­em Tarifvertr­ag an. Nicht zuletzt genieße das Deutsche Rote Kreuz „immer noch einen hohen Vertrauens­vorschuss und eine hohe Bekannthei­t“, so Uwe Kramer.

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UWE KRAMER Die Außenstell­e am Schwanente­ich der Kalistadt.

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