Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Der Traum von Wembley wird wahr

Dfb-frauen gewinnen gegen Frankreich 2:1 und ziehen ins Finale der Europameis­terschaft

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Milton Keynes. Die deutschen Nationalsp­ielerinnen stürmten überglückl­ich auf ihre Torgaranti­n zu, Bundestrai­nerin Martina Vossteckle­nburg verbarg ihr Siegerlach­en kurz hinter beiden Händen.

Auf nach Wembley – die deutschen Fußballeri­nnen um Alexandra Popp spielen um den Em-titel! Die Kapitänin erzielte beim 2:1 (1:1) im Halbfinale gegen Frankreich am Mittwochab­end in Milton Keynes ihr fünftes und sechstes Tor im fünften Turnierspi­el. Noch auf dem Rasen versammelt­e Voss-tecklenbur­g ihre Finalistin­nen zur Einstimmun­g auf das Endspiel in Londons legendärem Stadion am Sonntag (18.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) gegen Gastgeber England.

Die Dfb-frauen setzten ihre Siegesseri­e mit einem erneut starken Auftritt fort. Vor 27.445 Zuschauern kassierte Deutschlan­d zwar den ersten Gegentreff­er überhaupt im Turnier – ausgerechn­et durch ein unglücklic­hes Eigentor von Keeperin Merle Frohms (44.) nach der Führung durch Popp (40.), die in der zweiten Halbzeit per Kopf (76.) dann aber erneut für Jubel bei der deutschen Mannschaft sorgte.

Im bereits mit knapp 90.000 Fans ausverkauf­ten Wembley-stadion erwartet den zweifachen Weltmeiste­r

nun eine grandiose Kulisse. Die Lionesses träumen vom ersten internatio­nalen Titel überhaupt, die deutschen Frauen vom neunten Emtriumph.

Eine Videobotsc­haft von Jürgen Klopp hatte Voss-tecklenbur­g noch in die Spielbespr­echung einfließen lassen – und für zusätzlich­e Motivation gesorgt. „Jetzt weiß man, dass ich eine bestimmte Art von Fußball mag“, sagte Liverpools Star-trainer da. „Und dementspre­chend könnt ihr euch vorstellen, dass ich euren Fußball liebe.“

Nach dem Ausfall von Klara Bühl stürmte wie erwartet Jule Brand.

Die 19 Jahre alte künftige Wolfsburge­rn kam somit zu ihrem ersten Emeinsatz von Anfang an. „Mein Team wird (...) das Stadion zum Feiern bringen und euch mit großartige­m Fußball begeistern!“, hatte Bayernangr­eiferin Bühl nach ihrem positiven Corona-test gesagt.

Die deutsche Auswahl ging es aber erst mal vorsichtig an gegen grundsätzl­ich offensiv ausgericht­ete Französinn­en. Sara Däbritz, die in diesem Sommer von Paris Saintgerma­in zu Olympique Lyon wechselt, sah viele bekannte Gesichter um sich herum im Mittelfeld und bemühte sich mit Lina Magull zunehmend erfolgreic­h um den Spielaufba­u. Ein von Brand herausgeho­lter Freistoß brachte dann die erste Chance: Torhüterin Pauline Peyraud-magnin lenkte den Ball von Popp noch um den Pfosten (22.).

Vor den Augen von Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser sowie Dfb-präsident Bernd Neuendorf und -Direktor Oliver Bierhoff übernahmen die deutschen Frauen immer mehr die Initiative. Eine Flanke von Huth nutzte Popp aus kurzer Entfernung zum 1:0.

Der Ausgleich fiel dann überrasche­nd: Kadidiatou Diani traf den Innenpfost­en, vom Rücken von Torhüterin Frohms prallte der Ball ins Netz. Mit dem Rückenwind des Ausgleichs startete Frankreich wieder frecher in die zweite Halbzeit.

Die Dfb-auswahl hielt aber weiter gut dagegen – und suchte selbst immer wieder den Weg nach vorne. Popp sorgte dann für allerbeste Stimmung unter den deutschen Fans.

Der Treffer nach wuchtigem Kopfball wurde kurz von den Videoassis­tenten überprüft, blieb aber gültig. Die Schlusspha­se wurde für die Dfb-auswahl zum Nervenkrim­i. Linda Dallmann vergab kurz vor Schluss noch die große Chance zum 3:1 (89.).

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SEBASTIAN GOLLNOW / DPA (2) Die deutschen Fußballfra­uen jubeln nach dem Abpfiff. Das Halbfinale gegen Frankreich ist gewonnen.
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Alexandra Popp freut sich über ihr Tor zum 1:0 und legt in der zweiten Halbzeit noch einmal nach.

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