Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Kiew: Militär macht Fortschrit­te in Cherson

Ukrainisch­e Gegenoffen­sive im Süden des Landes nimmt offenbar Fahrt auf. Tote bei russischen Angriffen

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Kiew/moskau. Die Ukraine macht nach eigenen Angaben und nach Einschätzu­ng eines westlichen Geheimdien­stes Fortschrit­te bei ihren Bemühungen um die Rückerober­ung von Teilen der Südukraine. Im Gebiet Cherson sei es dem ukrainisch­en Militär dank vom Westen gelieferte­r Artillerie­geschütze gelungen, mindestens drei Brücken über den Dnipro zu beschädige­n. Das erklärte das britische Verteidigu­ngsministe­rium unter Berufung auf Geheimdien­stinformat­ionen. Das erschwere Moskau die Versorgung der besetzten Gebiete und mache die russische 49. Armee, die am Westufer des Dnipro stationier­t sei, äußerst verwundbar.

Auch die Stadt Cherson als politisch bedeutends­te Stadt in der Region unter russischer Kontrolle sei vom Rest der besetzten Gebiete nun so gut wie abgeschnit­ten, hieß es. „Ihr Verlust würde die russischen Versuche, die Besatzung als Erfolg darzustell­en, ernsthaft untergrabe­n“, betonte das britische Verteidigu­ngsministe­rium.

Der ukrainisch­e Generalsta­b teilte am Donnerstag auf Facebook mit, im Gebiet Cherson gebe es Positionsk­ämpfe und russische Truppen seien zu Gegenangri­ffen an der Grenze zum Gebiet Dnipropetr­owsk übergegang­en. Bereits am Mittwoch wurde aus westlichen Sicherheit­skreisen bekannt, die Ukraine

mache bei ihrer Gegenoffen­sive im Gebiet Cherson Fortschrit­te. Moskau verliere wichtige Nachschubr­outen. Auf russischer Seite gebe es Probleme bei der Versorgung und der Moral der Streitkräf­te.

Wie ukrainisch­e Medien am Donnerstag berichtete­n, wurden bei einem russischen Raketenang­riff auf die zentralukr­ainische Stadt Kropwnizky­j mindestens fünf Menschen getötet und 26 weitere verletzt. Unter den Verletzten seien auch Zivilisten. Bei weiteren Raketenang­riffen in der Region Kiew wurden nach Angaben der Onlinezeit­ung „Ukrajinska Prawda“mindestens 15 Menschen verletzt. Auch hier seien Zivilisten betroffen.

Der ukrainisch­e Generalsta­b be- richtete zudem, dass die Region Tschernihi­w im Norden der Ukrai- ne vom Nachbarlan­d Belarus aus mit Mehrfachra­ketenwerfe­rn be- schossen worden sei. Dabei habe es „Verluste“in den Reihen der ukrai- nischen Armee gegeben.

Im östlichen Kriegsgebi­et Do- nezk nähern sich die Kämpfe den Städten Bachmut und Soledar. Bei Werschyna, südöstlich von Bach- mut, habe der Gegner Teilerfolg­e er- zielt, teilte der ukrainisch­e General- stab mit. Andere Angriffe in der Re- gion seien abgewehrt worden. Auch nördlich der Stadt Slowjansk seien russische Attacken gescheiter­t, hieß es.

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