Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Hall of Fame auf dem Rennsteig
Oberhof eröffnet ein halbes Jahr vor der Doppel-wm eine kleine Wintersportaustellung am Kurpark, die kostenlos besucht werden kann
Oberhof. Vanessa Voigt ist das jüngste Mitglied der neuen Hall of Fame auf dem Rennsteig. Die Biathletin aus Schmalkalden, die in Peking Staffelbronze gewann, fand ihr kleines Bild unter all den Assen, darunter auch ihr Idol Sven Fischer, auf der großen Wandtafel der Ausstellung „Weltmeisterliches Oberhof – Aufbruch in eine neue Zeit“.
Die 24-Jährige gehört zu den all jenen Thüringern in der Ruhmeshalle, die eine Olympiamedaille gewannen oder Weltmeister wurden. Voigt durfte mit ihrem Biathlonkollegen Philipp Horn, Rodler Max Langenhan und Skilangläuferin Lisa
Lohmann als erste Besucher den Betonschlauch am Kurpark mit großer Historie betreten. Die Sportler hatten gleich Spaß dabei. „Der alte Sommerrodel hier ist von Jonas Jannusch. Ich habe ihm gleich ein Foto geschickt“, amüsierte sich Thüringens Wm-hoffnung über die Rodelvergangenheit des späteren Jugendolympiasiegers im Monobob. U-23weltmeisterin Lisa Lohmann schaute derweil einigermaßen fassungslos auf die rustikalen Rollski aus den 1970ern, deren „geländegängige“Doppelreifen noch aufgepumpt werden mussten.
Eine Biathlon-reliquie hatte Erik Lesser noch am Dienstag an Ausstellungsmacher Ronny Knoll übergeben. „Der gerissene Stiefel von Sotschi, mit dem Erik Olympia-silber holte“, so Knoll, der die kleine Ausstellung nicht mit dem 2013 geschlossenen Wintersportmuseum vergleichen möchte. „Jeder kann sich hier an den Schautafeln informieren, aber es gibt auch digitale, die man sich vor Ort oder auch zuhause anschauen kann“, so Knoll.
Unterhalb des Stadtplatzes ist die Ausstellung übrigens täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. „Wir schließen morgen auf und abends zu. Ohne Personal, jeder kann so lange schauen, wie er möchte“, sagte Hartmut Schubert. Der Chef des Wintersportzentrums (TWZ) hatte mit Oberhofs Bürgermeister Thomas
Schulz am Donnerstag das Band zur Eröffnung durchschnitten. Auch an den Sportstätten für die Biathlonund die Rodel-wm in einem halben Jahr sollen noch Informationstafeln aufgestellt werden.
Biathlet Horn, gerade aus dem Aktiv-urlaub in der Schweiz zurück, ist schon heiß auf das erste Training in seiner Arena. „Nächste Woche dürfen wir zum ersten Mal dort laufen und schießen“, freut sich Horn, der sich den Traum vom Wm-start daheim unbedingt erfüllen will. Rodler Langenhan muss auf die ersten Fahrten auf der Heimbahn noch bis Oktober warten. „Hoffentlich wird alles bis dahin fertig“, drückt er fest die Daumen.