Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Abschied von „Teddy“und einige Tränen
Bei der Handballabteilung des Nordhäuser SV wurde traditionell mit allen Mannschaften die Saison eröffnet
Nordhausen. Mehrere Hundert Kinder, Trainer, Spielerinnen und Spieler der Handballabteilung des Nordhäuser SV tummelten sich in der Ballspielhalle Nordhausen. Es war ein wildes Treiben und der traditionelle Startschuss in die neue Saison. Alle 14 Mannschaften, die in dieser Saison beim NSV in den Spielbetrieb gehen, hatten sich versammelt. Trainer und Verantwortliche sowie eine Vielzahl an Kindern, denen mit dem Projekt „Kinder von der Straße, kommt, wir spielen (Hand)ball“der Handballsport nähergebracht wird, durften dabei auch nicht fehlen.
Abteilungsleiter Frank Ollech moderierte die Veranstaltung und zeigte sich angesichts der glücklichen Gesichter und der Masse an Sportlerinnen und Sportler sehr gerührt. Da musste auch er die ein oder andere Träne wegdrücken. „Ich freue mich einfach sehr, dass
wir uns alle wiedersehen und wir weiterhin so eine große Gemeinschaft sind. Es ist für mich ein großes Bedürfnis, dafür mal Danke zu sagen“, so die Worte von Ollech, der jede einzelne Mannschaft vorstellte und auch wirklich jede Person zu Wort kommen ließ.
Für Claudia Eisenschmidt war es ein ebenso emotionaler Abend. Über viele Jahre prägte sie den Verein,
war Kapitänin der Frauenmannschaft. Nun hat sie ihren Rücktritt vom aktiven Handballsport verkündet. Schon mit sechs Jahren wurde die damals kleine Claudia Nixdorf von Udo Raupach für das Handballspiel begeistert, feierte schon bald mit ihren Mannschaften der TSG Variant erste Erfolge. Sie schaffte es in der Jugend zu Bezirks- und Landesmeistereh
ren und wurde Landesauswahlspielerin. Später bei der HSG Nordhausen wurde sie Landesmeisterin und stieg in die Regionalliga auf. In ihrer letzten Saison führte sie ihr Team noch einmal zum Vizelandesmeistertitel. Ein würdiger Abschluss einer inzwischen 40-jährigen Handballkarriere. Nun sagte sie, die alle seit ihrem ersten Handballjahr nur als „Teddy“kennen, „Tschüss“.
Neben der Verabschiedung sollten auch die Mannschaften mit Medaillen und Urkunden geehrt werden, die in der vergangenen Saison Großes geleistet haben. Aber die notwendigen Utensilien vom Thüringer Handballverband ließen jedoch auf sich warten, was nicht sonderlich für Begeisterung sorgte. Nur die zweite Männermannschaft hat als Staffelsieger der Verbandsklasse, Staffel 3, ihren Pokal bekommen – da dieser im damaligen Final Four gleich überreicht wurde.
Dennoch tat es der guten Stimmung und der großen Vorfreude auf die neue Saison keine Abbruch. Einer Sache kann man beim NSV gewiss sein: Der Handball in Nordhausen hat auch weiterhin einen großen Stellenwert. Tosenden Applaus und stehende Ovationen gab es zudem für Alfons Jarmuszewski. Ihm ist es zu verdanken, dass das Handballprojekt seit Jahren in Nordhausen ein ebenso großer Erfolg ist.