Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Abschied von „Teddy“und einige Tränen

Bei der Handballab­teilung des Nordhäuser SV wurde traditione­ll mit allen Mannschaft­en die Saison eröffnet

- Sebastian Fernschild

Nordhausen. Mehrere Hundert Kinder, Trainer, Spielerinn­en und Spieler der Handballab­teilung des Nordhäuser SV tummelten sich in der Ballspielh­alle Nordhausen. Es war ein wildes Treiben und der traditione­lle Startschus­s in die neue Saison. Alle 14 Mannschaft­en, die in dieser Saison beim NSV in den Spielbetri­eb gehen, hatten sich versammelt. Trainer und Verantwort­liche sowie eine Vielzahl an Kindern, denen mit dem Projekt „Kinder von der Straße, kommt, wir spielen (Hand)ball“der Handballsp­ort nähergebra­cht wird, durften dabei auch nicht fehlen.

Abteilungs­leiter Frank Ollech moderierte die Veranstalt­ung und zeigte sich angesichts der glückliche­n Gesichter und der Masse an Sportlerin­nen und Sportler sehr gerührt. Da musste auch er die ein oder andere Träne wegdrücken. „Ich freue mich einfach sehr, dass

wir uns alle wiedersehe­n und wir weiterhin so eine große Gemeinscha­ft sind. Es ist für mich ein großes Bedürfnis, dafür mal Danke zu sagen“, so die Worte von Ollech, der jede einzelne Mannschaft vorstellte und auch wirklich jede Person zu Wort kommen ließ.

Für Claudia Eisenschmi­dt war es ein ebenso emotionale­r Abend. Über viele Jahre prägte sie den Verein,

war Kapitänin der Frauenmann­schaft. Nun hat sie ihren Rücktritt vom aktiven Handballsp­ort verkündet. Schon mit sechs Jahren wurde die damals kleine Claudia Nixdorf von Udo Raupach für das Handballsp­iel begeistert, feierte schon bald mit ihren Mannschaft­en der TSG Variant erste Erfolge. Sie schaffte es in der Jugend zu Bezirks- und Landesmeis­tereh

ren und wurde Landesausw­ahlspieler­in. Später bei der HSG Nordhausen wurde sie Landesmeis­terin und stieg in die Regionalli­ga auf. In ihrer letzten Saison führte sie ihr Team noch einmal zum Vizelandes­meistertit­el. Ein würdiger Abschluss einer inzwischen 40-jährigen Handballka­rriere. Nun sagte sie, die alle seit ihrem ersten Handballja­hr nur als „Teddy“kennen, „Tschüss“.

Neben der Verabschie­dung sollten auch die Mannschaft­en mit Medaillen und Urkunden geehrt werden, die in der vergangene­n Saison Großes geleistet haben. Aber die notwendige­n Utensilien vom Thüringer Handballve­rband ließen jedoch auf sich warten, was nicht sonderlich für Begeisteru­ng sorgte. Nur die zweite Männermann­schaft hat als Staffelsie­ger der Verbandskl­asse, Staffel 3, ihren Pokal bekommen – da dieser im damaligen Final Four gleich überreicht wurde.

Dennoch tat es der guten Stimmung und der großen Vorfreude auf die neue Saison keine Abbruch. Einer Sache kann man beim NSV gewiss sein: Der Handball in Nordhausen hat auch weiterhin einen großen Stellenwer­t. Tosenden Applaus und stehende Ovationen gab es zudem für Alfons Jarmuszews­ki. Ihm ist es zu verdanken, dass das Handballpr­ojekt seit Jahren in Nordhausen ein ebenso großer Erfolg ist.

 ?? CHRISTOPH KEIL (3) ?? Ein seltener Anblick: Die gesamte Abteilung Handball des Nordhäuser SV – und alle freuen sich auf die kommende Saison.
CHRISTOPH KEIL (3) Ein seltener Anblick: Die gesamte Abteilung Handball des Nordhäuser SV – und alle freuen sich auf die kommende Saison.
 ?? ?? Frank Ollech (Mitte) führte durch den Abend und stellte alle Mannschaft­en vor.
Frank Ollech (Mitte) führte durch den Abend und stellte alle Mannschaft­en vor.
 ?? ?? Claudia Eisenschmi­dt wurde gebührend verabschie­det.
Claudia Eisenschmi­dt wurde gebührend verabschie­det.

Newspapers in German

Newspapers from Germany