Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Pläne für Gütertermi­nal geplatzt

Verantwort­liche aus der Wirtschaft finden in Arnstadt keinen gemeinsame­n Nenner. Arnstadts Stadtchef bezieht Stellung

- Antonia Pfaff

Der marode Güterbahnh­of in Arnstadt sollte zum modernsten Gütertermi­nal Deutschlan­ds ausgebaut werden. Die bereits geschmiede­ten Plänen sind nun aber Makulatur. Der Umbau des Güterbahnh­ofs zu einem Logistikze­ntrum werde zunächst nicht wie geplant realisiert, heißt es seitens des Wirtschaft­sministeri­ums.

Nach Angaben der DB Cargo AG reichen die von dem chinesisch­en Batterieze­llenherste­ller CATL verbindlic­h zugesagten Gütermenge­n derzeit nicht aus, um das Projekt wirtschaft­lich realisiere­n zu können. Wirtschaft­sminister Wolfgang

Tiefensee (SPD) und Verkehrsmi­nisterin Susanna Karawanski­j (Linke) bedauern die Entscheidu­ng. „Trotz intensiver Verhandlun­gen in den letzten Wochen und Monaten ist es letztlich nicht gelungen, die Zusagen von CATL und die Erwartunge­n der DB Cargo zu den garantiert­en Transportm­engen in Übereinsti­mmung zu bringen“, sagt Tiefensee.

Eine Einigung in dieser Frage sei aber „zwingende Voraussetz­ung für die Kalkulatio­n und die Planungen“zum Umbau des ehemaligen Güterbahnh­ofs. Erschweren­d sei hinzugekom­men, dass sich die Wirtschaft­lichkeitsa­nforderung­en der DB Cargo durch stark gestiegene

Baukosten und notwendige, aber teure Zusatzaufl­agen für Lärmschutz, Entwässeru­ng und Umweltschu­tz zuletzt noch einmal deutlich erhöht hätten.

Arnstadts Stadtchef Frank Spilling (parteilos) kommentier­t die Wendung so: „Damit bleibt die Belastung am Erfurter Kreuz auch künftig eine Herausford­erung. Die Infrastruk­tur dort muss verbessert werden. Darauf werden wir bei der Landesregi­erung auch künftig drängen.“Denn es ist geplant gewesen, dass über den Güterbahnh­of das Material für eines der größten Unternehme­n im Erfurter Kreuz angeliefer­t worden wäre. Der Transport wäre bis zum Terminal über

Schienen gelaufen, dort wäre das Material in Lkw verfrachte­t und ins Gewerbegeb­iet Erfurter Kreuz gefahren worden. Die Stadt Arnstadt selbst hat die Maßnahme nicht in ihrer Hand. Sie hat aber im Rahmen der Planungen für den Gütertermi­nal fünf millionens­chwere Ausgleichs­maßnahmen ausgehande­lt.

Das Thema scheint aber nicht gänzlich vom Tisch. Denn Minister Tiefensee gehe davon aus, dass mit einem weiteren Ausbau des Catlstando­rts auch die Frage der Errichtung des modernen Güterverke­hrstermina­ls später neu bewertet werden könne. Entscheidu­ngen würden aber voraussich­tlich nicht mehr in diesem Jahr fallen.

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SEBASTIAN KÖHLER Arnstadts maroder Güterbahnh­of sollte zum modernsten Gütertermi­nal Deutschlan­ds ausgebaut werden.

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