Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Erst der Parteiaustritt, dann die Kandidatur zur Bürgermeisterwahl
Dritter Bewerber um den Posten des Heringer Landgemeindechefs. Wahl am 26. Februar
Die anstehende Bürgermeisterwahl in Heringen nimmt an Fahrt auf. Nachdem zunächst die Stadtratsmitglieder Matthias Marquardt (Die Linke) und anschließend Mathias Echtermeyer (BBGA) ihre Kandidatur bekannt gegeben haben, wirft nun ein Dritter Mann aus der Goldenen Aue seinen Hut in den Ring, um den scheidenden Amtsinhaber Maik Schröter (CDU) zu beerben und dadurch die Landgemeinde in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.
Auch Uthlebens Ortschaftsbürgermeister Frank Steiner möchte Chef der Landgemeinde werden. Antreten wird Heringens ehemaliger Bauhofchef als parteiloser Einzelkandidat. Parteilos deswegen, weil Steiner nach fast zehnjähriger Mitgliedschaft kürzlich aus der CDU ausgetreten ist. Dazu geführt haben soll eine lange Kette an Ereignissen. Begonnen beim Uthleber Windparkstreit 2020, bei dem sich der Ortschaftsrat von Heringens
Stadtverwaltungsspitze hintergangen fühlte und obendrein im Nachgang verklagt wurde. Den endgültigen Entschluss fasste Steiner hingegen, als er erfuhr, dass seine Partei nicht ihn, sondern jemand, der kein Cdu-mitglied ist, nominieren und unterstützen will. Aus Sicht Steiners eine „Farce“. Daher befürchtet er, dass alles in der Landgemeinde so bleiben werde wie es ist. „Doch nicht mit mir“, bekräftigt der Uthleber, der für die Bürger und das
Modell Landgemeinde stehen will. Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Moral und Verpflichtung seien für ihn, so der 58-Jährige, ebenso wichtig, wie sich nicht zu verbiegen.
Als Vorteil sieht Frank Steiner seinen beruflichen Werdegang. Denn als gelernter Bergmann habe er einen bodenständigen Beruf als Basis all seines Handeln. Zudem war er fünf Jahre lang Chef des Heringer Bauhofs und kennt daher eigenen Angaben nach „jede Ecke“der Landgemeinde, die Bedürfnisse der Einwohner, die verschiedenen Firmen, die Verwaltung und auch die Probleme. Letzteres sei vor allem entstanden, weil vieles in der Landgemeinde die vergangenen Jahre vernachlässigt wurde. Hauptsächlich, um immer nur Geld in ein einzelnes Projekt zu stecken.
Daher wisse er, wo man wie anpacken müsse, um sofort handlungsfähig zu sein. Als Bürgermeister der Landgemeinde wolle er daher die Infrastruktur der Goldenen Aue angehen und so aus manchem Feldweg endlich eine Straße machen.
Beste Beispiel hierfür sei der Abschnitt von Aulebens Straße der Einheit, die am Friedhof vorbeiführt und die Verbindung zum Harz-kyffhäuser-rennsteig-radweg darstellt.
In mehrfacher Weise ehrenamtlich engagiert
Des Weiteren steht auf Steiners Agenda die Radwegverbindung zwischen Uthleben und Nordhausen, die Aufwertung aller Spielplätze der Landgemeinde sowie die Änderung der Sportfördersatzung, um die Vereine mehr zu unterstützen. Diese wolle er zudem stärker in den Fokus rücken, um deren Überalterung entgegenzuwirken.
Steiner selbst ist seit 1997 Vorsitzender des Dobermannvereins in Uthleben, und das sehr erfolgreich. Denn der Verein ist national wie international anerkannt und geachtet. Seit 2014 ist Steiner zudem Ortschaftsbürgermeister, außerdem Mitglied des Sport- sowie des Fördervereins. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder.
Es ist an der Zeit, dass wir aus so manchem Feldweg in der Landgemeinde endlich eine vernünftige Straße machen. Frank Steiner, Einzelbewerber für die Wahl zum Heringer Bürgermeister