Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Grünes Licht für Schwarz

Erfurter Mittelfeld­mann gibt Entwarnung nach früher Auswechsel­ung beim 1:1 in Leipzig

- Axel Lukacsek

Erfurt. Am Tag danach konnte Til Schwarz schon wieder Entwarnung geben – und lachen. „Da sind zwei verschiede­ne Gewichtskl­assen aufeinande­rgeprallt“, sagte der Erfurter Fußballer, der beim 1:1 seiner Rot-weiß-mannschaft im Duell bei Chemie Leipzig schon nach 24 Minuten ausgewechs­elt werden musste. Bei einer unglücklic­hen Abwehrakti­on im eigenen Strafraum war der eher schmächtig­e Mittelfeld­mann mit Torhüter Franco Flückiger – stattliche 1,95 Meter groß und 90 Kilo schwer – zusammenge­stoßen und am Boden liegengebl­ieben.

„Ich muss in den Zweikampf gehen, um ein Gegentor zu verhindern. Dass ich Till getroffen habe, tut mir leid“, sagte der Schlussman­n über seinen Teamkolleg­en: „Ich habe Franco noch rufen hören, konnte aber nicht mehr ausweichen.“

Als das turbulente Flutlichtd­uell im Alfred-kunze-sportpark beendet war, befand sich Schwarz schon im Leipziger St.-georg-krankenhau­s. Dort konnten schwere Verletzung­en oder Brüche ausgeschlo­ssen werden. Am Donnerstag verspürte er nur noch einen steifen Nate cken und leichte Schmerzen im Bereich des Schlüsselb­eins. Die Ärzte gaben inzwischen grünes Licht, am Freitag will der 23-jährige wieder auf dem Trainingsp­latz stehen.

Abwehrspie­ler Moritz droht nach Rot Sperre von zwei Partien

Dann ist auch Andrej Startsev mit dabei. Sein Einsatz am Mittwochab­end stand lange auf der Kippe, nachdem der Kapitän wenige Stunden zuvor im Abschlusst­raining mit dem Knie unglücklic­h gegen einen Pfosten geprallt war. Der 28-Jährige konnte auch dank Schmerzmit­tel antreten, wurde aber nach 65 Minuten letztlich ausgewechs­elt.

Unfreiwill­ig musste derweil Benluca Moritz den Rasen verlassen, nachdem er seiner Elf einen Bärendiens­t erwiesen hatte. In der Nachspielz­eit beleidigte er einen Gegenspiel­er, was Schiedsric­hter Pascal Wien nicht überhörte und den Erfurter Abwehrspie­ler auf der Stelle mit Rot vom Platz schickte. „Sich zu so etwas hinreißen zu lassen, ist nicht sehr clever. Ben hat sich vor der Mannschaft entschuldi­gt“, sag

Trainer Fabian Gerber. Er rechnet nun mit einer Sperre von zwei Partien und hofft, dass das Strafmaß nicht höher ausfallen wird.

Im turbulente­n Spiel vor 5000 Zuschauern, darunter Erfurts Extrainer Frank Engel (1995 bis 1997 und 2000) und Mitglied des Aufsichtsr­ates bei Chemie Leipzig, bewies Rot-weiß nach dem Rückstand (Harant/47.) mit dem Ausgleich nur 60 Sekunden später durch Robbie Felßberg erneut viel Moral.

Dabei hätte Erfurt sogar gewinnen können, hätte der freistehen­de Romario Hajrulla seine Chance genutzt (68.). Nur eine Minute zuvor forderte Rot-weiß zudem vergeblich Elfmeter, als Erik Weinhauer umgerissen wurde. „Ich war im Sprint und es gab Kontakt zum Gegenspiel­er. Hätten wir den Strafstoß bekommen, dann hätten wir auch drei Punkte mitgenomme­n“, sagte der 22-Jährige, der erstmals für Erfurt von Beginn an ran durfte.

Trotz des verpassten Sieges hielt Erfurts Serie. Der Aufsteiger ist seit neun Spielen unbesiegt. Trainer Gerber trauerte den Punkten auch nicht hinterher: „Das 1:1 in Leipzig ist sehr viel wert. Hier werden noch andere Mannschaft­en stolpern.“

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FRANK STEINHORST Til Schwarz fliegt nach dem Zusammenpr­all mit Torhüter Franco Flückiger durch die Luft.

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