Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Netanjahu kündigt harte Reaktion auf Anschläge an
Israel will Angehörigen von „Terroristen“Ausweise wegnehmen. Zivilisten sollen leichter an Waffen kommen
Israel will auf die jüngsten Terroranschläge mit einer Politik der eisernen Faust reagieren. „Unsere Antwort auf Terror sind eine harte Hand und eine starke, schnelle und gezielte Reaktion“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem.
Das Sicherheitskabinett kündigte an, „Familien von Terroristen, die Terrorismus unterstützen“die Sozialhilfe zu streichen. Die Regierung werde zudem über einen Gesetzentwurf beraten, der vorsehe, den betreffenden Angehörigen ihre israelischen Ausweise zu entziehen.
Palästinenser aus Jerusalem haben oft ein Aufenthaltsrecht in Isattentäters rael, aber nur selten die Staatsbürgerschaft. Die Minister einigten sich auch darauf, dass Zivilisten leichter an Waffenscheine kommen sollen. „Wenn Zivilisten Waffen haben, können sie sich verteidigen“, erklärte der rechtsextreme Minister für Innere Sicherheit, Itamar Ben-gvir.
Netanjahu kündigte auch eine Ausweitung des israelischen Siedlungsprojekts in den besetzten Gebieten im Westjordanland und Ostjerusalem an. Dort leben mehr als 600.000 israelische Siedler.
Israels Sicherheitskräfte hatten in der Nacht zu Sonntag das Haus des
versiegelt, der am Freitag in Ost-jerusalem sieben Menschen getötet hatte. Der 21-jährige Attentäter wurde von Polizisten noch am Tatort erschossen. Der Anschlag geschah kurz nach einer Razzia von Israels Armee in Dschenin, bei der neun Palästinenser starben, darunter mehrere Dschihadisten.
Am Samstag hatte zudem ein 13jähriger Palästinenser in Ost-jerusalem auf einen 47-Jährigen und seinen Sohn (23) geschossen. Beide wurden verletzt. Am Sonntag erschossen Vertreter eines zivilen israelischen Sicherheitsdienstes in der Nähe einer jüdischen Siedlung im Westjordanland einen Palästinenser.