Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
„So lange wie möglich oben dran bleiben“
Rot-weiß-geschäftsführer Gerber rüstet Erfurt für die Regionalliga-rückrunde. Probespieler Wild von Drittligist Duisburg kommt nicht
Nach dem trainingsfreien Sonntag startet Regionalligist Rotweiß Erfurt am Montag mit einer doppelten Einheit die Vorbereitung auf das Sonntagduell beim SV Lichtenberg 47. Nach der Absage des Luckenwalde-auftritts im Steigerwaldstadion blieb der spielfreie Aufsteiger Tabellenzweiter, während Spitzenreiter Cottbus beim 0:2 gegen Altglienicke stolperte.
Auch wenn Geschäftsführer Franz Gerber angesichts der glänzenden Ausgangsposition öffentlich nicht direkt vom Aufstiegskampf spricht, ist die Zielrichtung klar: „Es wird nicht einfach, noch einmal so eine Runde wie im Herbst zu spielen. Aber wenn es geht, wollen wir so lange wie möglich oben dran bleiben. Das wäre allein schon unseren tollen Fans zu wünschen.“
Unter dieser Prämisse ist auch die Verpflichtung von Caniggio Elva zu verstehen, der den Kader des Viertliga-aufsteigers mit seiner Erfahrung aus 105 Drittliga-einsätzen verstärken soll. Man wolle in der Rückrunde besser für Ausfälle gerüstet sein und führte als Beispiele die inzwischen überstandene Erkrankung bei Torjäger Kay Seidemann sowie aktuell die Rot-sperre von Ben-luca Moritz an.
Möglicherweise wird Erfurt bis zum Ende der Transferperiode am
Dienstag einen weiteren Spieler verpflichten. Der zuletzt zum Probetraining weilende Gordon Wild vom Drittligisten MSV Duisburg wird aber wohl nicht kommen. Er sei aus privaten Gründen zu dem Entschluss gekommen, „dass ich im Moment kein Abenteuer auf mich nehmen will sondern hier im Westen auch in der Nähe meiner Familie bleiben möchte“, sagte der 27Jährige dem Reviersport. Er werde wahrscheinlich zu einem West-regionalligisten wechseln, nachdem er am Sonntag seinen Vertrag in Duisburg aufgelöst hatte. Wild kam für Erfurt im Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern (0:4) für 60 Minuten zum Einsatz.
Gerber wertet unterdessen den Auftritt im ersten Spiel nach der Winterpause als erstes Indiz dafür, dass der Kader auch die Rückrunde erfolgreich bestreiten kann. „Wie die Spieler beim 1:1 in Leipzig auf den Rückstand reagiert haben, beweist, dass es nicht nur in der Mannschaft, sondern auch drumherum im gesamten Team stimmt“, sagte Franz Gerber.
Immerhin handele es sich bei Chemie um ein Spitzenteam der Regionalliga, auch wenn die Sachsen am Sonntag beim 1:1 zu Hause gegen den SV Babelsberg 03 wie schon im Duell mit Erfurt eine Führung verspielten und somit vorerst Tabellensechste sind.