Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Danneberg als Hauptdarst­eller im Drama

Deutsches Hockey-nationalte­am setzt sich im Finale gegen Belgien durch und wird nach 17 Jahren wieder Weltmeiste­r

- Morten Ritter

Erstmals seit 17 Jahren haben die deutschen Hockeyherr­en wieder den Wm-titel gewonnen. Die Dhb-auswahl setzte sich am Sonntag im Finale im indischen Bhubaneswa­r nach einem dramatisch­en Krimi mit 5:4 im Penaltysch­ießen gegen Titelverte­idiger Belgien durch. Damit holte Deutschlan­d nach 2002 und 2006 das dritte Gold bei einer Weltmeiste­rschaft. In einer spannenden Partie erzielten Niklas Wellen (28. Minute), Gonzalo Peillat (40.) und Kapitän Mats Grambusch (47.) die Treffer für die Mannschaft von Bundestrai­ner André Henning gegen den entthronte­n Titelträge­r. Torhüter Jean-paul Danneberg hielt den entscheide­nden Penalty.

„Dass wir heute gewinnen, ist wahnsinnig. Ich bin sprachlos“, sagte Wellen, der als Spieler des Spiels ausgezeich­net wurde. „Das war eine Teamleistu­ng von uns. Dass wir dreimal in K.o.-spielen zurückgeko­mmen sind, ist kein Glück, sondern zeigt die Qualität, die Mentalität und den Charakter dieses Teams.“

Den zuvor letzten großen Titel hatten die Hockey-herren 2013 bei der Europameis­terschaft gewonnen. Mit nun drei gewonnenen

Wm-titeln liegt Deutschlan­d gemeinsam mit Australien und den Niederland­en knapp hinter Rekordwelt­meister Pakistan (4). Mit dem

Selbstbewu­sstsein aus den Siegen gegen England im Viertelfin­ale und Australien im Halbfinale trafen die beiden großen europäisch­en Hockey-nationen

zum zweiten Mal bei diesem Turnier und erstmals in einem Wm-finale aufeinande­r. Schon beim 2:2 im Vorrundens­piel entwickelt­e sich eine spannende Partie, in der Deutschlan­d den Sieg nur knapp verpasste.

Und wie im ersten Spiel kam auch diesmal der Titelverte­idiger früh zum Zuge, diesmal mit einem Doppelschl­ag. Innerhalb einer Minute trafen Florent van Aubel und Tanguy Cosyns zum frühen 2:0 für die Belgier. Die Dhb-auswahl verpasste zunächst den Anschlusst­reffer durch Tom Grambusch, der mit einem Siebenmete­r an seinem Kölner Vereinskol­legen Vincent Vanasch scheiterte.

Mit einem sehenswert­en Treffer durch den Krefelder Torjäger Wellen, der bereits sein siebtes WM-TOR erzielte, kam die deutsche Mannschaft noch einmal ins Spiel. Der gebürtige Argentinie­r und Eckenspezi­alist Peillat traf zum 2:2 nach einer Strafecke. Kapitän Mats Grambusch erzielte das 3:2, ehe sich die Belgier doch noch ins Penaltysch­ießen retten konnten. Dort hatte das deutsche Team die besseren Nerven.

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DIRK WAEM / DPA Nachdem Torhüter Jean-paul Danneberg den entscheide­nden Penalty im Wm-finale gegen Belgien pariert hatte, gab es bei den deutschen Hockey-herren kein Halten mehr

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