Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Nordhausen feiert gelungene Rückkehr vom Indoor-kugelstoßen
Mehr als 1200 Zuschauer verfolgen den internationalen Wettkampf in der Wiedigsburghalle
Es ist 11.45 Uhr am Samstag. Das Indoor-kugelstoßen in der Wiedigsburghalle beginnt in einer halben Stunde. Zehn Jahre ist es her, dass Nordhausen zuletzt Gastgeberstadt eines internationalen Hallenwettkampfes der Kugelstoßer war. Zu dem sportlichen Großereignis werden mehr als 1000 Zuschauer erwartet. Kurz vor Veranstaltungsbeginn sind die Tribünen noch spärlich gefüllt. Rund um die aufgebaute Kugelstoß-anlage werden die letzten Vorbereitungen getroffen.
Kampfrichter laufen beschäftigt umher. Die ersten Athleten machen sich warm. Zuerst zeigen Deutschlands beste U20/u23-kugelstoßer, was sie drauf haben. „Jeder Athlet bringt zum Wettkampf seine eigenen Kugeln mit“, ist von Indoorpressesprecherin Sandra Arm zu erfahren. Ob diese auch das vorgeschriebene Gewicht erfüllen, wird von Richard Debusch und seinem Team überprüft. „Die Wettkampfteilnehmer der U20 stoßen mit 6 Kilogramm. Bei der U23 wiegt die Kugel 7,26 Kilogramm“, führt Sandra Arm weiter aus.
Jeder Athlet steigt mit seiner eigenen Musik in den Ring
Zehn Minuten vor dem Start dürfen die Athleten ein paar Kugelstöße zur Probe absolvieren. Indoor-direktor Werner Hütcher schaut vom Rand aus zu. Er ist froh, dass der Kugelstoßring rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Beim Aufbau am Freitag haben die Helfer feststellen müssen, dass ein Teil fehlte.
„Zum Glück hatten wir einen Tischler im Team, der das Problem sofort behoben hat“, zeigt er sich erleichtert. Der Schreck vom Vortag ist vergessen. Nun kann die Veranstaltung beginnen.
Carsten Strauch aus Berlin überprüft noch ein letztes Mal seine Ausrüstung. Er übernimmt bei dem Wettkampf die elektronische Weitenmessung. Sein Zubehör erinnert dabei an das von Straßenvermessern. Als die ersten Kugeln fliegen, beginnt für ihn und die rund 60 Helfer aus sämtlichen Sportvereinen des Landkreises die Arbeit.
Sechs Durchgänge gibt es. Jeder Athlet hat für seinen Auftritt Musik mitgebracht. „Die Genres sind sehr verschieden. Von Schlager bis hin zum Hip-hop ist alles dabei“, verrät Sandra Arm. Bei den Teilnehmern der U20/U23 dröhnen überwiegend
Raps durch die Halle. Die Kugeln landen hörbar auf zwölf Zentimeter dicken Kugelstoß-matten. Sofort eilen zwei Helfer an die entsprechenden Stellen, markieren sie, halten anschließend den Vermessungsspiegel darauf. Ein weiterer befördert die Kugeln zu den Athleten zurück.
Carsten Strauch späht jedes Mal durch sein Messgerät und hebt dann die Hand. Das ist das Signal für die Helfer auf den Matten, das sie weggehen können. Kurze Zeit später erscheint die gemessene Weite auf den Anzeigetafeln in der Halle. Zudem überträgt Carsten Strauch die Er
gebnisse an den Leichtathletik-weltverband IAAF. Kurz nach 13 Uhr ist der Wettkampf beendet.
Die Kugelstoß-anlage wird für Deutschlands beste U20-kugelstoßerinnen vorbereitet. So müssen Markierungen ausgebessert werden. Zehn Minuten vor Start dürfen sich die Teilnehmerinnen mit ihren vier Kilogramm schweren Kugeln einstoßen. Die Zuschauerränge füllen sich immer mehr. Die Stimmung steigt. Kurz vor Veranstaltungsende gegen 18 Uhr steht fest, dass sich die Erwartungen der Organisatoren erfüllt haben. „Wir haben 1230 Zuschauer gezählt“, so Sandra Arm.