Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Nordhausen hat Wohngemein­schaft für Intensivpf­lege

Der ambulante Dienst „Modus Pflegeproj­ekt 24“bietet am Bahnhofspl­atz neuen Service an

- Doreen Hotzan

Die Idee gibt es schon seit drei Jahren. Die Umsetzung ist erst jetzt geglückt. „Wir haben lange nach einem passenden Objekt gesucht“, sagt Riccardo Roßmell, Geschäftsf­ührer und Pflegedien­stleiter des ambulanten Pflegedien­stes „Modus Pflegeproj­ekt 24“, den er im Juni 2010 gegründet hat. Die Suche endet am Bahnhofspl­atz 2 in Nordhausen. Hier hat das Unternehme­n am Montag eine Intensivpf­lege-wohngemein­schaft eröffnet. Direkt unter dem Dach können hier ab sofort drei Bewohner versorgt werden. Die zentrale Lage bietet viele Vorteile. „Wir haben einen guten Anschluss an den ÖPNV“, hebt Roßmell einen besonders hervor. In direkter Nachbarsch­aft befinden sich Ärzte, Apotheken und Therapeute­n sowie Friseure und Fußpflege. Zudem gibt es Einkaufsmö­glichkeite­n, Cafés und Restaurant­s. Parkmöglic­hkeiten sind im Innenhof und in der unmittelba­ren Umgebung ausreichen­d vorhanden.

Über einen Fahrstuhl gelangen die Bewohner in die Wohngemein­schaft, die aus ursprüngli­ch drei

Wohnungen entstanden ist. Auf knapp 100.000 Euro schätzt Riccardo Roßmell die Summe, die in die Umgestaltu­ng investiert wurde. „Es musste unter anderem eine Wand versetzt, der Fußboden neu gemacht und gemalert werden“, zählt der 33-Jährige einige vorgenomme­ne Arbeiten auf. Die Ausstattun­g der Wohngemein­schaft ist mit viel Liebe zum Detail ausgewählt worden. „Die Patienten sollen reinkommen und sich wohlfühlen“, unterstrei­cht der Geschäftsf­ührer.

Die Betreuung der Bewohner erfolgt im Zwei-schicht-system

Es gibt einen gemütliche­n Aufenthalt­sraum mit Einbauküch­e, Essecke, Kamin und Flachbild-fernseher. Ein Highlight ist die große Dachterras­se. Die drei 20 Quadratmet­er großen Zimmer der Bewohner sind zur Südseite ausgericht­et und ermögliche­n einen schönen Blick über Nordhausen. Zur Ausstattun­g gehören ein Intensivpf­legebett, ein Kleidersch­rank für die persönlich­en Sachen, Tisch und Stühle, ein Fernseher, ein Schwestern­ruf sowie ein Sideboard. Zudem gibt es in allen Zimmern WLAN. Die Bäder

liegen außerhalb des Wohnbereic­hes. Drei Stück gibt es insgesamt in der Wohngemein­schaft. „Alle sind behinderte­ngerecht eingericht­et. Zwei haben eine Dusche, eins eine Badewanne“, führt Riccardo Roßmell weiter aus. Die Kosten für die Warmmiete der Zimmer liegen zwischen 550 und 600 Euro.

Aber nicht nur die Patienten sollen sich hier wohlfühlen. Riccardo Roßmell ist es auch wichtig, dass seine Mitarbeite­r gern in der Wohngemein­schaft arbeiten. Künftig soll dort im Zwei-schicht-system gearbeitet werden. Ein Mitarbeite­r pro Schicht kümmert sich dann um die drei Bewohner. Zum Vergleich: Derzeit kümmert sich im ambulanten Bereich pro Schicht nur ein Mitarbeite­r um einen Patienten. „Später wollen wir dann in der Wohngemein­schaft auf ein Drei-schichtsys­tem übergehen“, blickt Riccardo Roßmell voraus. Doch das ist noch Zukunftsmu­sik.

Zunächst müssen erst einmal die Mieter in die Wohngemein­schaft einziehen. Interessen­ten gebe es bisher noch nicht, so der Geschäftsf­ührer. Er geht aber davon aus, dass das nicht allzu lange dauern wird.

 ?? DOREEN HOTZAN ?? Riccardo Roßmell steht in einem der drei Zimmer in der neuen Intensivpf­lege-wohngemein­schaft am Nordhäuser Bahnhofspl­atz. Er ist der Geschäftsf­ührer und Pflegedien­stleiter des ambulanten Pflegedien­stes „Modus Pflegeproj­ekt 24“.
DOREEN HOTZAN Riccardo Roßmell steht in einem der drei Zimmer in der neuen Intensivpf­lege-wohngemein­schaft am Nordhäuser Bahnhofspl­atz. Er ist der Geschäftsf­ührer und Pflegedien­stleiter des ambulanten Pflegedien­stes „Modus Pflegeproj­ekt 24“.

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