Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Mit Schiedsrichtern und Chancen gehadert
Nordhäuser Landesliga-handballer verlieren gegen die HSG Ilmkreis 28:39 und lassen nicht nur einige Tugenden vermissen
Das hatten sich die Handballer des Nordhäuser SV sicherlich ganz anders vorgestellt. Im Abstiegskampf in der Landesliga ließ die Truppe von Christian Gase einiges vermissen und verlor 28:39 gegen die HSG Ilmkreis.
Auch wenn der neue Dritte aus Arnstadt und Ilmenau mit breitem Kader anreiste und die Favoritenrolle innehatte, wollten die Nordhäuser etwas mitnehmen, um sich wieder Luft zu verschaffen. Das klappte zu Beginn des Spiels auch. Aber je länger die Partie dauerte, desto mehr verloren die Hausherren den Zugriff. Dass in der Nordhäuser
Ballspielhalle 67 Tore fallen würden, war zu Beginn nicht absehbar. Denn der erste Treffer überhaupt fiel erst in der 6. Minute. Schnell lag dann der NSV mit 1:4 im Hintertreffen. Aber ein 4:0-Lauf brachte die erste Führung. Es sollte die einzige bleiben. Bis zum 10:10 nach 23 Minuten war noch absehbar, in welche Richtung das Spiel gehen sollte. Aber nach diesem Ausgleich gab es fast einen Kollektivausfall.
Danach legte die HSG einen 9:0Lauf zum 10:19 hin. In dieser Phase legten die Nordhäuser mehr Wert darauf, mit den Unparteiischen Bastian Preuk (Motor Gispersleben) und Jonas Fischer (Arnstädter HC) zu diskutieren, als Handball zu spielen. Beim 19:29 waren es bereits zehn Tore Unterschied.
Auch wenn zwischenzeitlich ein gewisses Aufbäumen zu erkennen war und die Nordhäuser sich nicht ihrem Schicksal ergeben wollten, reichte es einfach nicht. Die Mittel waren begrenzt und die Chancen, die sich ergaben, wurden teils kläglich liegengelassen. So kam der sonst immer bestens aufgelegte und für Tore sorgende Florian Gröger nur auf einen Treffer in der gesamten Partie. Dass die Niederlage am Ende zu hoch ausfiel, ist allen klar. Macht aber im Nachgang keinen Unterschied und zeigt, dass bei den Nsv-spielern noch jede Menge Arbeit zu verrichten ist.
„Wir verlieren das Spiel, weil einfach zu wenig Eigenbeherrschung an den Tag gelegt wurde. Der Fokus lag eher darauf, mit den Schiedsrichtern zu diskutieren“, ließ Torwart Christoph Keil kein gutes Haar an der Teamleistung.
„Wir haben uns das ganze Spiel mit anderen Sachen beschäftigt und in der Abwehr nicht richtig zugepackt, sondern nur den Gegner begleitet. Dieses Spiel hat uns gezeigt, dass wir noch viel an uns arbeiten müssen“, so auch Trainer Christian Gase mit kritischen Worten.
Das Spiel der zweiten Nsv-riege gegen den HSV Sömmerda II fiel indes aus, da die Gäste keine spielfähige Mannschaft hatten.