Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Im Großen und Ganzen zufrieden

Viele Thüringer bewerten ihre Internetve­rbindung positiv. Doch es gibt noch manche weiße Flecken

- Kai Mudra

Erfurt. In Thüringen muss noch einiges verbessert werden, bis die Internetve­rbindungen bei den Bewohnern wirklich auf Zufriedenh­eit treffen. Zur Fairness sei aber auch gesagt, dass mit der Gesamtnote 2,8 die Internetve­rbindung deutlich besser eingeschät­zt worden sind, als zu vermuten war. Es ist das drittbeste Ergebnis beim Heimatchec­k dieser Zeitung. Nur der persönlich­e Wohlfühlfa­ktor im Quartier und die Kinderfreu­ndlichkeit vieler Wohnorte wurden von den befragten Lesern noch besser bewertet.

Die Befragung unterschie­det nicht zwischen Breitbanda­usbau und mobilem Internet. Firmen sowie all diejenigen, die im Homeoffice arbeiten, benötigen die verkabelte­n Datenautob­ahnen. Die jüngere Generation streamt, chattet oder versendet Fotos eher mit ihren Smartphone­s. Deshalb sind beide Verbindung­en gleichwert­ig.

Die Mobilfunka­nbieter hatten zum Jahresende eine Netzabdeck­ung von 98 Prozent für Thüringen angegeben. Das gilt für den Mindeststa­ndard 4G/LTE, also eine Übertragun­gsrate von 100 Megabit pro Sekunde. Vereinzelt­e weiße Flecken solle es noch im Thüringer Wald und in Nordthürin­gen geben, heißt es. Aktuell läuft der Ausbau mit dem noch einmal deutlich schnellere­n 5G-standard.

Am schlechtes­ten bewerteten die Leser ihre Internetan­bindungen in der Region um Bleicherod­e im Landkreis Nordhausen. Die Benotung ergab eine 3,9. „Der Breitbanda­usbau ist längst fällig“, heißt es in einer Leserantwo­rt. „Der Breitbanda­usbau ist nicht vorhanden. Das ist schlecht für die Unternehme­n“, gibt ein weiterer Leser zu Pro„internet tokoll. Immer wieder folgt Kritik an der schlechten Qualität des Mobilfunkn­etzes im Norden Thüringens.

Im Ilm-kreis verstehen Leser nicht, dass beispielsw­eise Wochenendg­ebiete mit Breitbandi­nternet verkabelt werden, während der Ortskern vorerst auf einer Datenrate von 16 Gigabit pro Sekunde sitzen bleiben soll.

ist hier kaum zu bekommen“, heißt es auch aus Rudolstadt­volkstedt. „Handyempfa­ng ebenso, kein Netz nirgendwo.“Häufiger bemängelte­n die Leser in dieser Region, dass das Internet, die Mobilfunkv­erbindung immer wieder verschwind­e. Allerdings gilt das nicht nur für Südostthür­ingen.

Selbst im Westen von Erfurt tritt das Phänomen auf. Die fehlenden zwei Prozent Netzabdeck­ung machen sich bemerkbar, in Tälern des Thüringer Waldes, in Senken von Bundesstra­ßen, wenn plötzlich das Mobilfunkn­etz zusammenbr­icht.

Top mit 2,4 schätzen die meisten Bewohner Jenas ihren Internetzu­gang ein, dicht gefolgt von Erfurt mit 2,5. Beide Innenstädt­e erhalten dafür sogar die Bestnote 2,3.

Zahlreiche Initiative­n und Förderprog­ramme des Bundes, des Landes sowie der Kommunen haben in den vergangene­n Jahren die Netzabdeck­ung und den Breitbanda­usbau merklich verbessert.

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