Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Putin will Militärzentren in Belarus aufbauen
Befürchtungen nehmen zu, dass Minsk in den Krieg eintreten könnte
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich für den Aufbau von gemeinsamen Zentren für die Militärausbildung mit Belarus ausgesprochen. In einem am Dienstag veröffentlichten Dekret beauftragte Putin die Verteidigungsund Außenminister, Gespräche mit dem Nachbarland dazu aufzunehmen und ein Abkommen zur Einrichtung der Ausbildungszentren zu unterzeichnen.
Im Dokument wurden keine Angaben dazu gemacht, wo die Einrichtungen ihren Sitz haben könnten. Die Befürchtungen nehmen zu, dass Minsk in den Krieg eintreten und an Moskaus Seite kämpfen könnte. Belarus hat Russland erlaubt, belarussisches Staatsgebiet als Ausgangspunkt für die Ukraineoffensive im vergangenen Jahr zu nutzen. Trotz verstärkter Militärkooperation mit Russland bestand der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko aber darauf, dass er seine Soldaten nicht in die Ukraine schicken werde.
Minen-räumung in Ukraine könnte Jahrzehnte dauern
Indessen hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) den breit gefächerten Einsatz verbotener Landminen in der Ukraine kritisiert. „Die Ukraine sollte den mutmaßlichen Einsatz Tausender mit Raketen abgefeuerter Antipersonenminen durch ihr eigenes Militär in und um die ostukrainische Stadt Isjum untersuchen, die während der russischen Besatzung des Gebiets verstreut wurden“, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung von HRW.
Nach Angaben von HRW geht es um die Streuung sogenannter Antischützenminen. Diese Minen könnten nicht zwischen Soldaten und Zivilisten unterscheiden, erklärte Steve Goose, der Direktor der Abteilung Waffen bei der Organisation. „Die russischen Streitkräfte haben wiederholt Antipersonenminen eingesetzt und im ganzen Land Gräueltaten begangen. Das rechtfertigt jedoch nicht den ukrainischen Einsatz dieser verbotenen Waffen.“Die Minen würden zur Vertreibung von Zivilisten führen, die Landwirtschaft und die Lieferung humanitärer Güter behindern.