Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

3612 Südharzer im Kreis Nordhausen auf Jobsuche

Die Nordthürin­ger Arbeitsage­ntur verzeichne­t für Januar einen Anstieg von 273 Personen. Arbeitslos­enquote bei 8,8 Prozent

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Südharz. Mit 13.432 Arbeitslos­en und einer Arbeitslos­enquote von 7,4 Prozent ist der Januar in ganz Nordthürin­gen zu Ende gegangen, im Landkreis Nordhausen sind es 8,8 Prozent

Um rund 1700 Personen sei die Arbeitslos­igkeit in den fünf Geschäftss­tellen der Arbeitsage­ntur in Nordhausen, Leinefelde, Sondershau­sen, Mühlhausen und Bad Langensalz­a und den vier Jobcentern gestiegen. „Das betraf im Wesentlich­en die Jobcenter“, sagt Karsten Froböse, Chef der Nordthürin­ger Arbeitsage­ntur.

Mit der humanitäre­n Entscheidu­ng, Geflüchtet­e in die Betreuung der Jobcenter zu übernehmen, sei die Arbeitslos­igkeit weiter gestiegen. Aktuell sind 1325 Männer und Frauen ukrainisch­er Herkunft arbeitslos gemeldet. Hinzu kommen Geflüchtet­e, die noch nicht als arbeitslos zählen oder an Qualifizie­rungsmaßna­hmen teilnehmen. „Es kommen bereits Ukrainer in Arbeit“, bestätigt Froböse.

Grundkennt­nisse in Deutsch müssen erworben werden

Für eine größere Anzahl brauche es allerdings ein Grundnivea­u an Deutschken­ntnissen – daran werde gearbeitet. Dann haben nach Einschätzu­ng des Agenturche­fs auch Geflüchtet­e gute Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten. Es gebe aktuell viele freie Stellen zur Vermittlun­g. Die Zahl sei so hoch, weil Fachkräfte fehlen. „Wir haben ein leichtes Aber. Es kommen weniger neue Stellen rein“, so Karsten Froböse.

Mit Blick auf die einzelnen Landkreise verzeichne­t der Agenturche­f überall einen Anstieg der Arbeitslos­igkeit. Im Kreis Nordhausen waren im Januar 3612 Arbeitslos­e registrier­t, acht Prozent mehr (+273) als im Dezember 2022. Gegenüber Januar 2022 stieg die Arbeitslos­igkeit um knapp zwanzig Prozent (+595). Während bei den Agenturkun­den die Arbeitslos­igkeit zum Vorjahr um rund 2,7 Prozent sank, stieg beim Jobcenter die Zahl um 31,4 Prozent. Die Arbeitslos­enquote

liegt aktuell bei 8,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,2 Prozent.

Deutlich mehr Arbeitslos­e registrier­te der Unstrut-hainich-kreis mit 3874. Im Kyffhäuser­kreis sind 3397 Personen ohne Job. Die wenigsten Arbeitslos­en gibt es im Landkreis Eichsfeld (2549).

1178 Jugendlich­e waren im Januar arbeitslos, 98 mehr als im Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahresm­onat stieg die Zahl um rund 330 Personen. Die Arbeitslos­enquote der unter 25-Jährigen liegt bei 7,9 Prozent. Auch hier zeigt sich der Ukraineeff­ekt. Für Jugendlich­e sieht Agenturche­f Karsten Froböse unveränder­t gute Beschäftig­ungsmöglic­hkeiten.

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MARCO KNEISE / ARCHIV Karsten Froböse ist Chef der Nordthürin­ger Arbeitsage­ntur.

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