Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Machtwechsel in der Landgemeinde Am Ohmberg
Karl-josef Wand aus Bischofferode gewinnt die Bürgermeisterwahl gegen Amtsinhaber Heiko Steinecke aus Großbodungen
Einen neuen Bürgermeister hat die Landgemeinde Am Ohmberg. 3050 Wahlberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, an die Urne zu treten. Am Ende lag die Wahlbeteiligung bei 55,5 Prozent. Gegen Amtsinhaber Heiko Steinecke (CDU) aus Großbodungen trat der Bischofferöder Karl-josef Wand als Kandidat der Initiative „Bürger für Bürger Am Ohmberg“an. Wand holte sich den Sieg mit 57,9 Prozent der Stimmen, 42,1 Prozent der Wähler votierten für Steinecke.
Dass er die Abstimmung gewann, konnte Wand (45), seit 2017 stellvertretender Bürgermeister und Verwaltungsbeamter, auch am Montag noch nicht ganz glauben. „Gefreut habe ich mich über die Anerkennung meiner bisherigen Arbeit in der Ortschaft Bischofferode. Bei der Wahlbeteiligung war zwar noch deutlich Luft nach oben, aber in allen Wahllokalen konnte man wohl ein eindeutiges Signal im Wahlergebnis erkennen“, sagt er.
Wand geht davon aus, dass er bei den Wählern „mit der zentralen Forderung nach mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung“punktete. Seiner Ansicht nach genügt es etwa auch nicht, „Einladungen mit den vielen Tagesordnungen der Gemeinderatssitzungen, entgegen des technischen Fortschritts, ausschließlich in den althergebrachten Verkündungstafeln vereinsamen zu lassen“. Klar sei ihm derweil, dass
ein gewünschtes Projekt, aufgrund eines hohen „Gegenwindes“, nicht immer wie gewünscht umgesetzt werden könne. „Aber dies ist doch unsere hochgelobte Demokratie,
die man in vielen Bereichen für sich selbst gern beansprucht und demzufolge diesen Anspruch auch an die Einwohner weitergeben muss.“Während sich Karl-josef Wand
freut, am 1. März die Amtsgeschäfte zu übernehmen, ist Heiko Steinecke bitter enttäuscht. Bei zwei Kandidaten war er von einer 50-zu-50chance ausgegangen. „Was die Zahlen
in Bischofferode und Hauröden gerade mit Blick auf die Investitionen angeht, ist das Ergebnis schon unter der Gürtellinie“, sagt er. Versucht habe er, alle gleich zu halten, doch könne nicht jeder Ort mit seinen Vorhaben gleich an der Reihe sein, und das Gießkannenprinzip funktioniere nicht. „Allen kann man es nicht recht machen“, weiß er, versteht aber nicht, wenn Gemeinderäte die Zustimmung für Projekte im eigenen Ort verweigern.
Zudem wehrt sich Steinecke gegen Vorwürfe im Vorfeld der Wahl, sinnlos Geld ausgegeben zu haben. „Alle bis auf eine Maßnahme, für die wir jetzt einen Antrag gestellt haben, waren mit Fördermitteln untersetzt“, erklärt der Mann, der noch ein Jahr Ortschaftsbürgermeister von Großbodungen ist.