Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Zurück auf der Weltbühne
Nach zehn Jahren ist Oberhof im Januar 2024 wieder Gastgeber eines Skilanglauf-weltcups
Olympiasiegerin Victoria Carl vom SC Motor Zella-mehlis darf sich in der kommenden Saison auf ein Heimspiel freuen. Nach mehr als zehnjähriger Abstinenz kehrt der Skilanglauf-weltcup nach Oberhof zurück. „So ist es im vorläufigen Kalender des Weltverbandes vermerkt. Eine Bestätigung des Termins auf dem Kongress im Frühjahr ist nur noch eine Formalität“, sagt Andreas Schlütter, der Sportdirektor Skilanglauf beim Deutschen Ski-verband (DSV).
Demnach sollen die Rennen vom 19. bis 21. Januar 2024 auf den Strecken rund um den Grenzadler ausgetragen werden. Welche Wettkampfformate stattfinden werden, stehe aber noch nicht fest, so Schlütter. Der Thüringer Standort, in den vergangenen Jahren mit Blick auf die bevorstehende Biathlon-wm aufwendig modernisiert, soll vom jährlichen Großereignis der Skijäger profitieren. „Wir können nur wenige Tage nach dem Biathlon-weltcup die komplette Infrastruktur nutzen und sparen damit erheblich an Kosten“, sagt Schlütter. Im kommenden Jahr ist jene Veranstaltung in Oberhof vom 3. bis 7. Januar vorgesehen.
Der Thüringer Wintersportort ist aus heutiger Sicht der einzige deutsche Gastgeber im Skilanglauf-weltcup im kommenden Winter. Oberstdorf steht als Austragungsort der Tour de Ski vorerst nicht mehr zur Verfügung. Als Gründe wurden die ebenfalls über den Jahreswechsel stattfindende Vierschanzentournee der Skispringer und das in Zukunft geplante Neujahrsspringen der Frauen genannt. Zudem ist die Schneesituation im Allgäu zu dieser Zeit seit Jahren meist prekär.
Aus ähnlichen Gründen wird auch Oberhof nicht in den Kalender der Tour de Ski zurückkehren, da zu Jahresbeginn erst der Biathlon-weltcup abgesichert werden muss. „Wie wir ja in diesen Tagen mit Neuschnee erleben, ist der Termin
ab Mitte Januar darüber hinaus auch aus ökologischer Sicht einfach günstiger“, sagt Schlütter.
Zuletzt gastierten die Skilangläufer zum Auftakt der Tour de Ski am 28./29. Dezember 2013 in Oberhof.
Damals kämpften die Oberhofer Organisatoren mit Schneemangel und setzten zum Unmut einiger Athleten statt klassischer Rennen kurzfristig Sprints an. Die polnische Olympiasiegerin Justyna Kowalczyk trat damals verärgert nicht an. Solche Misstöne sollen der Vergangenheit angehören. Nach dem Umbau der Arena und des Streckennetzes sind nun klar bessere Bedingungen gegeben, da durch den Bau zusätzlicher Depots die Schneesicherheit deutlich erhöht wurde.
Andreas Schlütter vom Deutschen Skiverband hofft, dass man für den Langlauf-weltcup auch die Unterstützung des Landes gewinnen kann. Einerseits könnte sich Thüringen einmal mehr als Tourismusstandort präsentieren. Zudem sei denkbar, mit verschiedenen Aktionen sportbegeisterte Kinder anzusprechen. „Es ist wichtig, dass wir in Deutschland auch künftig einen Standort im Weltcup haben“, sagt Schlütter. Ab 2024 steht dafür Oberhof wieder bereit.
Wir können nur wenige Tage nach dem Biathlonweltcup die komplette Infrastruktur nutzen und sparen damit erheblich an Kosten. Andreas Schlütter Sportdirektor Langlauf beim Deutschen Skiverband (DSV)