Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Cup-coup nach Isco-posse

Dfb-pokal: Union Berlin bezwingt den VFL Wolfsburg mit 2:1 und steht im Viertelfin­ale

- Jens Marx und Stefan Tabeling

Berlin. Der 1. FC Union Berlin hat sich auch vom geplatzten Iscotransf­er nicht vom Erfolgsweg abbringen lassen und das Viertelfin­ale im Dfb-pokal erreicht. Der Tabellenzw­eite der Fußball-bundesliga gewann am Dienstagab­end gegen den VFL Wolfsburg mit 2:1 (1:1) und feierte damit den vierten Sieg im vierten Pflichtspi­el in diesem Jahr.

Nur wenige Stunden nachdem der Deal mit dem ehemaligen Realstar Isco doch nicht zustande gekommen und der Spanier schon wieder auf dem Weg in die Heimat war, holten die Eisernen einmal mehr einen Rückstand auf: Nach der frühen Gäste-führung durch Luca Waldschmid­t in der fünften Minute glich der Ex-wolfsburge­r Robin Knoche aus (12.). Das Siegtor erzielte Kevin Behrens (79.) vor 22.012 Fans im ausverkauf­ten Stadion an der Alten Försterei. Daran änderte auch die Gelb-rote Karte für Berlins Niko Gießelmann kurz vor Schluss nichts mehr (87.).

Damit endete bei den Wölfen der letzte Arbeitstag von Sportchef Jörg Schmadtke mit einer Enttäuschu­ng. Zugleich kassierte Trainer Kovac nach 16 Pokal-erfolgen in Serie wieder eine Niederlage. Der Kroate, der Eintracht Frankfurt und den FC Bayern zum Pokalsieg geführt hatte, verpasste damit den Rekord von Hennes Weisweiler aus den 1970er-jahren.

Den ganzen Tag über hatte die Transferpo­sse um Isco den Köpenicker Club in Atem gehalten. Der fünfmalige Champions-league-sieger hatte sogar schon den Medizinche­ck absolviert und sollte einen Vertrag bis 2024 plus Option auf ein weiteres Jahr erhalten. Laut Uniongesch­äftsführer Oliver Ruhnert habe die Beratungsa­gentur des Spaniers aber Änderungen verlangt, wodurch der Transfer platzte.

Berlins Trainer Urs Fischer räumte ein, dass es den ganzen Tag ein Thema im Team war. Womöglich war dies auch der Grund, warum die Berliner bei heftigem Regen den Start total verschlief­en. Waldschmid­t traf bei der ersten Torchance aus kurzer Entfernung, nachdem die Unioner bereits aus dem Strafraum gerückt waren. Janik Haberer hob allerdings das Abseits auf, als er an der Torauslini­e zurück ins Spielfeld lief. Der Bundesliga-zweite brauchte aber nicht lange, um sich von dem Schock zu erholen. Und mal wieder führte eine Standardsi­tuation zum Erfolg. Nach einer kurzen Ecke flankte der von Celtic Glasgow verpflicht­ete kroatische Wm-teilnehmer Josip Juranovic bei seinem Startelf-debüt auf Knoche, der nur noch einschiebe­n musste.

Es entwickelt­e sich erwartungs­gemäß ein intensiver und körperbeto­nter Pokal-fight. Die Berliner erarbeitet­en sich nach und nach ein Übergewich­t und hatten Mitte der ersten Halbzeit die große Chance zur Führung, als Jordan per Kopf nur das Lattenkreu­z traf (27.). Auf der Gegenseite prüfte Paulo Otavio den Berliner Schlussman­n Frederik Rönnow (37.).

Im zweiten Durchgang hatte der VFL Wolfsburg Vorteile, ohne sich aber großartige Chancen zu erspielen. Dagegen präsentier­ten sich die Berliner wieder eiskalt. Nach einer Flanke von Rani Khedira legte Sheraldo Becker den Ball per Kopf perfekt in die Mitte für Behrens auf, der nur noch einschieße­n musste.

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ANDREAS GORA / DPA Unions Danilho Doekhi (rechts) und Wolfsburgs Omar Marmoush kämpfen in dieser Szene um den Ball.

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