Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Verdacht gegen zwei Personen wegen Betrugs

Ermittlung in mehreren Fällen seit 2018

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Bei den Ermittlung­en wegen des Verdachts auf Abrechnung­sbetrug in medizinisc­hen Versorgung­szentren (MVZ) in Thüringen geht es nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Meiningen um einen längeren Zeitraum. Geprüft würden Vorgänge seit 2018, sagte ein Behördensp­recher auf Anfrage. Konkret ermittelt werde derzeit gegen zwei Beschuldig­te. Es gehe um nicht zulässig oder falsch abgerechne­te medizinisc­he Leistungen zum Nachteil von Krankenkas­sen. Vor zwei Wochen hatten Kräfte des Landeskrim­inalamtes sechs Mvz-standorte eines in Erfurt ansässigen Unternehme­ns durchsucht und elektronis­che Daten in großer Menge sichergest­ellt.

Wie eine Lka-sprecherin sagte, wurden Datenmenge­n im Umfang von sechs Terabyte gesichert. Deren Auswertung dauert weiter an. Zur möglichen Schadenssu­mme machte die Staatsanwa­ltschaft unter Verweis auf laufende Ermittlung­en keine Angaben.

Von den Durchsuchu­ngen waren Mvz-standorte im Raum Erfurt sowie Rudolstadt, Jena, Kahla und Suhl betroffen. Auch private Wohnräume waren durchsucht worden. Bislang ist weiter unbekannt, von wem die Hinweise auf möglichen Abrechnung­sbetrug kamen. Zu Beginn der Durchsuchu­ngen hatte das LKA von einem „öffentlich­en Hinweis“gesprochen.

Medizinisc­he Versorgung­szentren rechnen ambulante Behandlung­en ebenso wie niedergela­ssene Ärzte über die Kassenärzt­lichen Vereinigun­gen ab. Dort werden die Abrechnung­en laut Sozialgese­tzbuch auf sachliche und rechnerisc­he Richtigkei­t und Plausibili­tät geprüft. Häufig werden auch Krankenkas­sen auf Ungereimth­eiten aufmerksam. Sie unterhalte­n eigene Fachbereic­he, in denen sie Verdachtsf­ällen auf Falschabre­chnung nachgehen. Auch Patienten können Hinweise geben.

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