Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Neues Lohn-limit fürs Dachdecken

Gewerkscha­ft bewertet neuen Branchen-mindestloh­n als wichtig. 17 Betriebe im Kreis Nordhausen

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Nordhausen. Ganz oben arbeiten – mit abgesicher­tem Lohn nach unten: Ab sofort gilt für Dachdecker im Landkreis Nordhausen ein neuer Mindestloh­n. Darauf hat die Industrieg­ewerkschaf­t Bauen-agrar-umwelt (IG BAU) in seiner jüngsten Pressemitt­eilung hingewiese­n.

„Keiner, der als Geselle auf dem Dach arbeitet, darf mit weniger als 15,60 Euro pro Stunde nach Hause gehen. Bei ungelernte­n Arbeitskrä­ften

sind es 13,90 Euro“, so Matthias Lötzsch. Der Bezirksvor­sitzende der IG BAU Nordthürin­gen wertet den neuen Branchen-mindestloh­n für das Dachdecker­handwerk als wichtige „Lohn-haltelinie“auf dem Dach: „Wer als Dachdecker lediglich den Branchen-mindestloh­n verdient, hat damit ab März auf einen Schlag rund 135 Euro mehr auf dem Konto – Ungelernte rund 101 Euro. Der faire Lohn fürs Dach sieht allerdings anders aus: Der Tariflohn

liegt aktuell bei 21,12 Euro pro Stunde“, so Lötzsch.

Die neue Lohnunterg­renze gelte für jeden Gesellen, der auf dem Dach arbeite. „Der Mindestloh­n ist allgemeinv­erbindlich“, sagt Matthias Lötzsch. Dafür hätten sich die IG BAU und der Zentralver­band des Deutschen Dachdecker­handwerks stark gemacht, um dem Lohndumpin­g auf dem Dach einen Riegel vorzuschie­ben. Heißt es in der Pressemitt­eilung der IG BAU.

Darüber hinaus weist die Gewerkscha­ft darauf hin, dass Anfang des nächsten Jahres der Dachdecker-mindestloh­n nochmals steigen soll – dann auf glatte 16 Euro pro Stunde. Bei Nicht-fachkräfte­n 14,35 Euro.

Insgesamt gibt es im Landkreis Nordhausen nach Angaben der Arbeitsage­ntur 17 Dachdecker­betriebe mit derzeit rund 90 Beschäftig­ten, wie die Gewerkscha­ft IG BAU informiert. red

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