Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
50Hertz prüft achsgleichen Verlauf bei 380-kv- Stromtrasse
Netzbetreiber hält Planungsforum in Heringen und kommt Ende Mai erneut mit dem Dialogmobil. Kritik im Landtag
Das Aufbegehren der Uthleber gegen den geplanten Bau der 380-kvstromtrasse südlich des Heringer Ortsteils zeigt Wirkung. Bei einem Planungsforum zu dem Vorhaben „Netzanbindung Südharz“verkündete Projektleiterin Inga von Mensenkampff von 50Hertz am Donnerstag in Heringen konkret, dass auch „ein Szenario für einen achsgleichen Verlauf im Bereich der Bestandsleitung“derzeit geprüft werde. Zudem betonte diese erneut, dass im Rahmen des laufenden Planfeststellungsverfahrens weiträumige Varianten – etwa entlang der A38 – nicht mehr in Betracht kommen würden.
Den aktuellen Planungsstand werde 50Hertz laut Projektsprecher Jan Roessel in einer weiteren Tour des Dialogmobils allen Interessierten vorstellen. Das Fahrzeug hält am 29. Mai von 16 bis 19 Uhr am Kirchplatz in Heringen. Um „weiterhin transparent zu informieren“, wie Roessel erklärt und zugleich alle Interessierten einlädt. Zuletzt erhielten die Uthleber vor zwei Wochen Gehör im Thüringer Landtag, als sie dem Petitionsausschuss ihr Anliegen erklärten.
Darunter auch, dass die Interessengemeinschaft zur 380-kv-stromtrasse einen Widerspruch im August 2023 an die Bundesnetzagentur, den Bund, den Thüringer Landtag und den Bundestagsabgeordneten Manfred Grund (CDU) verschickt hatten. „Letzterer hat nicht einmal den Posteingang bestätigt“, so Uthlebens Ortschaftsbürgermeister Frank Steiner (parteilos) im Landtag. Zudem kritisierte Steiner dabei öffentlich Heringens ehemaligen Bürgermeister Maik Schröter (CDU). Er warf ihm „Verwaltungsversagen“vor. Obendrein hätte es die Lage noch verschlimmert, wie Steiner nun meint, da „eine erforderliche Stellungnahme im Netzausbaubeschleunigungsgesetz-verfahren seitens der Kommune nicht abgegeben wurde“.
Dennoch verliere die Interessengemeinschaft nicht die Hoffnung.