Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Niedersachswerfen wertet das Riesenhaupt auf
Mit einem Pavillon und doppelseitiger Informationstafel soll ein legendärer Ort den Weg aus seinem Schattendasein finden
Niedersachswerfen. Ihre Tage im Amt sind gezählt. Katrin Schönemann (parteilos) beendet ihre Tätigkeit als Ortschaftsbürgermeisterin. Eine ihrer letzten Amtshandlungen hat sie zum Riesenhaupt geführt. Das legendäre Bodendenkmal in Niedersachswerfen an der B 4 erhält einen neuen Begegnungs- und Informationspunkt.
Dieses historisch bedeutsame Kulturdenkmal, gelegen auf einem Hügel im Ortskern von Niedersachswerfen, ist bekannt für seinen beeindruckenden Baumbewuchs und den sagenumwobenen Stein, der die Fantasie der Menschen seit Generationen angeregt hat. „Wir sind sehr froh, dass dieses Kleinod nun die entsprechende optische Aufwertung bekommen hat“, sagte Katrin Schönemann.
Trotz seiner dorfgeschichtlichen Bedeutung fristete das Riesenhaupt lange ein Schattendasein direkt neben der vielbefahrenen Bundesstraße. Das soll sich nun ändern.
Ellricher Firma Casea hat Rastplatz finanziert
Mit viel Engagement haben der Heimatforscher Tim Schäfer und der Grafiker Reimut Baumgarten eine informative doppelseitige Tafel gestaltet, die einerseits sowohl die Geschichte als auch andererseits die Sage über das Riesenhaupt für Besucher akustisch lebendig macht.
Dies gelang in Zusammenarbeit mit dem Radio Enno in Nordhausen. Die Kosten für die Tafel zahlt der Ortschaftsrat aus seinem Budget.
Ein Hingucker ist der neue achteckige Pavillon, der mit einem Dach sowie Bänken und einem Tisch ausgestattet ist. Diesen Rastplatz finanzierte die Firma Casea in Ellrich, die bei der Übergabe durch André Nöller vertreten wurde, der selbst als Kind den Hügel erkundete. Den Bau übernahm der Handwerker Mario Eckardt aus Sophienhof.
Der Pavillon bietet nicht nur Schutz vor Wind und Wetter, sondern soll auch ein Ort der Begegnung sein. Das Grundstück, auf dem sich das Riesenhaupt befindet, gehört der Gemeinde, die sich daher auch um die Pflege des Areals kümmern will.
Schönemann appelliert an alle Besucher: „Ich hoffe, dass der Ort von allen Menschen mit Respekt behandelt wird.“Sie weist zudem auf eine weitere Neuheit hin. Es handelt sich um die von Tim Schäfer gesponserte, solarbetriebene Lampe, die die Informationstafel nachts beleuchtet und somit auch abendliche Besucher willkommen heißt.
Mit dem Begegnungs- und Informationspunkt hofft die Gemeinde, dass das Riesenhaupt nicht in Vergessenheit gerät, sondern als Anziehungspunkt und Ort der Gemeinschaft an Bedeutung gewinnt.