Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Torrekord inklusive
Eishockey-weltmeisterschaft: Deutschland trifft im Viertelfinale auf die Schweiz
Erst ein bisschen schläfrig, dann ziemlich wild: Zur ungewohnten Mittagszeit ist das Warmlaufen der deutschen Eishockey-vizeweltmeister für das Wm-viertelfinale in Tschechien zum munteren Scheibenschießen geraten. Im letzten Gruppenspiel siegte das Team von Bundestrainer Harold Kreis gegen Frankreich mit 6:3 (1:1, 3:2, 2:0) und trifft am Donnerstag zum Auftakt der K.o.-runde auf die Schweiz. Die Eidgenossen besiegten am späten Dienstagabend Finnland mit 3:1 (0:0, 2:1, 1:0).
„Die Schweizer sind noch mal ein ganzes Stück besser aufgestellt als letztes Jahr“, sagte der Eishockeyvizeweltmeister Nico Sturm. Bei
der Neuauflage des letztjährigen Viertelfinals (3:1), Grundlage für deutsches Silber, „wird es unangenehm werden“, prophezeite Sturm.
Das offensivstarke Team stellte mit 34 Toren einen Wm-vorrundenrekord für den Deutschen Eishockey-bund auf, zwei weitere Treffer wurden nach Videobeweis aberkannt. Doch in der Defensive waren erneut gravierende Mängel erkennbar. Die fünfte Teilnahme an der K.o.-runde in Folge hatte bereits seit Sonntagabend festgestanden. Im Viertelfinale am Donnerstag ist vor allem in der Abwehrarbeit eine deutliche Steigerung notwendig, wenn die WM nicht schnell enden soll.
Der künftige Mannheimer Marc Michaelis (20.), der Bremerhavener Lukas Kälble (26.), der Ingolstädter Wojciech Stachowiak (32./42.),
Maximilian Kastner (32.) und Lukas Reichel (45.) erzielten vor 9109 Zuschauern in Ostrava die Tore für das Kreis-team. Valentin Claireaux (17.), Anthony Rech (22.) und Sacha Treille (27.) hatten den Weltranglisten-13., der nur gegen den Absteiger Polen gewann, dreimal in Führung gebracht.
Kreis bot zum vierten Mal in Folge dieselben Sturm- und Verteidigungsreihen auf. Im Tor stand nach einem Spiel Pause wieder Nhlgoalie Philipp Grubauer. Kapitän Moritz Müller erreichte einen weiteren Meilenstein seiner Karriere: Der 37-Jährige bestritt das 211. Länderspiel und zog mit Eishockey-legende Erich Kühnhackl gleich.