Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

20-Jähriger soll Schulfreun­d getötet haben

Junger Mann aus Fambach gestern früh in Möbellager festgenomm­en. Verdächtig­er hat offenbar Drogenprob­leme gehabt

- Von Frank Schauka

Fambach. Das Tötungsver­brechen an dem 19-jährigen Fabian S. aus Breitungen im Wartburgkr­eis ist offenbar aufgeklärt.

Vier Tage nach dem Fund seiner Leiche in einem Getreidefe­ld bei Fambach haben die Ermittlung­en der Soko „Kornfeld“der Suhler Kriminalpo­lizei zur Festnahme des 20-jährigen Felix D. geführt. Der junge Mann hielt sich in einem Möbellager in der nahegelege­nen Stadt Schweina auf, als Spezialkrä­fte der Thüringer Polizei gestern früh um 5 Uhr zugriffen.

Felix, der mutmaßlich­e Täter, und Fabian kannten sich aus Kindertage­n, wie ein Schulfreun­d der beiden unserer Zeitung gestern mitteilte. Sie hätten – mit einem Jahr Abstand – die Grundschul­e in Fambach und danach die Regelschul­e in Breitungen besucht.

Ihre Wege trennten sich danach: Fabian wollte Rettungssa­nitäter werden; Felix habe eine Lehre in Zella-mehlis begonnen, die er jedoch vorzeitig beenden musste. Anschließe­nd sei er vorübergeh­end zu seiner Freundin nach Erfurt gezogen.

Am Dienstag – einen Tag vor dem Leichenfun­d – sollen sich die beiden getroffen haben. Angeblich ist Fabian mit seinem weißen Suzuki Swift zum Bahnhof gefahren, um Felix abzuholen. Was danach geschah, ist bisher ein Rätsel. In Breitungen fiel Bekannten lediglich auf, dass Fabians Wagen seit Dienstag spurlos verschwund­en war.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung gibt es Hinweise darauf, dass Fabian S. erstochen und in seinem eigenen Auto in das Getreidefe­ld gefahren wurde. Möglicherw­eise ist das Auto sogar der Tatort. Anders hätte der Täter sein Opfer kaum zum Fundort im Kornfeld transporti­eren können. Immerhin wog der Getötete etwa zwei Zentner.

Felix D., der mutmaßlich­e Täter, ist der Polizei nach wohl kein Unbekannte­r – wegen Drogenkons­ums sowie Verkehrsde­likten.

Vor einigen Wochen soll er, wie ein Bekannter berichtete, am Steuer seines schwarzen Opel Corsa gesessen haben, als der Wagen mit hoher Geschwindi­gkeit zwischen Rossberg und Rosa aus einer Kurve getragen wurde und sich überschlug. Mehrere Personen seien bei dieser Fahrt, die offenbar unter Drogeneinf­luss stattfand, zum Teil schwer verletzt worden. Bei der anschließe­nden Hausdurchs­uchung habe die Polizei Drogen sichergest­ellt. Danach sei Felix D. der elterliche­n Wohnung verwiesen worden. „Er lebte mal hier und mal da“, sagt ein ehemaliger Schulfreun­d.

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Ein Blumenstra­uß steht an dem Feld, in dem das Opfer entdeckt worden war. Foto: Martin Wichmann

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