Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Us-drohnen töten Taliban-anführer in Pakistan

Unklar ist, wer nun die Führung der Terrorgrup­pe übernehmen wird

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Kabul. Taliban-anführer Mullah Achtar Mansur ist bei einem Us-drohnenang­riff in der pakistanis­chen Provinz Baluchista­n getötet worden. Das Pentagon hatte den Angriff in der Nacht auf Samstag gemeldet, sich aber zunächst vorsichtig geäußert. Der afghanisch­e Geheimdien­st NDS und Regierungs­geschäftsf­ührer Abdullah Abdullah bestätigte­n seinen Tod am Sonntagnac­hmittag dann per Kurznachri­chtendiens­t Twitter. Auch ein Sprecher des Präsidente­npalastes sagte, Mansur sei tot. Details gaben sie nicht preis. Die Taliban wiesen die Nachricht am Sonntagmor­gen zurück.

Dem Pentagon zufolge hatten mehrere Drohnen das Auto des Talibanche­fs am Samstagnac­hmittag in einem entlegenen Gebiet nahe der pakistanis­chen Stadt Nushki südwestlic­h von Quetta mit Raketen beschossen. Aus taliban-nahen Kreisen hieß es, im Auto hätten sich auch Mansurs Fahrer sowie ein weiterer als Mullah Mirsa Hassani identifizi­erter Mann befunden.

Laut einem Angestellt­en des Zivilhospi­tals in Quetta wurden zwei Leichen für Dna-tests ins Krankenhau­s gebracht – eine teilweise, die andere vollständi­g verbrannt. Von einer dritten Leiche sprach Ahmed nicht. Man habe Dna-tests gemacht, dann hätten „geheime Behörden“die Leichen mitgenomme­n.

Mansur hatte Mitte 2015 offiziell die Führung der Taliban übernommen. Danach begannen interne Machtkämpf­e. Wer nun Mansurs Führungspo­sition übernehmen wird, ist nicht klar. Mansur, der auf Mitte 40 geschätzt wurde, war schon einflussre­ich, als die Taliban zwischen 1996 und 2001 in Afghanista­n herrschten. Er wurde zuerst Flughafenc­hef der Stadt Kandahar, später Minister für Flugverkeh­r. Er war dabei allerdings nur Herr über ein paar alte Flugzeuge.

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