Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Zu früh für Traumweiten
Dirk Pille über eine leise Enttäuschung im Salza-park
Das Meeting der Weltklasse kam zu früh, um seinem Namen vollends gerecht zu werden.
Kein Acht-meter-sprung landete diesmal in der legendären Schulsport-grube im Salzapark. Das schmerzt. In den 22 Jahren zuvor hatten die Weitspringer aus aller Herren Länder die magische Marke unglaubliche 154 Mal übertroffen und La-ola-wellen unter den Zuschauern ausgelöst. Dafür sorgten am Samstag wenigstens die Frauen. Der Traum vom ersten 7-Meter-satz blieb zwar erneut unerfüllt, doch Alexandra Wester gelang immerhin die zehntbeste Weite in der Welt in diesem Leichtathletik-jahr.
Das Thüringer Weitsprungfest fand in diesem Jahr so früh wie noch nie in seiner Geschichte statt. Die EM im Juni und Olympia im August sind der Grund für den Mai-termin, den sich die Organisatoren nicht aussuchen konnten. Da das familiäre Kleinstadt-meeting mit Startgeldern nicht herumwerfen kann wie manch andere Veranstalter, fehlten die Stars der Szene. Andere, wie die Weitenjäger der Vorjahre Li und Visser, mussten verletzt absagen.
Im Salza-park machten die meisten Athleten ihre ersten Sprünge der Saison. Das relativiert die Leistung. Bad Langensalza wird sich 2017 – dann wieder im Juni oder Juli – zurückmelden. Als bestes Weitsprungmeeting der Welt. Sicher.