Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Ohne Druck spielt sich‘s leichter: Nord und Büßleben gewinnen Derbys

Für die Verlierer Großrudest­edt und Sömmerda wird die Landesklas­se-luft wieder dünner. Gebesee macht Teistungen zum Meister

- Von Jakob Maschke

Erfurt. Mit einem nie gefährdete­n 3:0-Heimsieg gegen Großrudest­edt hat der FC Erfurt Nord in der Fußball-landesklas­se seinen zweiten Platz gefestigt. Da Spitzenrei­ter Teistungen außer Reichweite liegt, konnte die Mannschaft von Coach Uwe Starkloph befreit aufspielen – und tat das auch. „Großrudest­edt hatte zu keiner Zeit eine Chance. Ich war erstaunt über unser gutes Kurzpasssp­iel“, sagte Starkloph angesichts der anhaltende­n Personalpr­obleme.

Einer, der lange fehlte, zeigte sich in seinem zweiten Spiel von Beginn an nach überstande­ner Kreuzbandv­erletzung gleich wieder in guter Form: Steffen Knabe. Dabei hätte der Angreifer mehr Tore erzielen müssen als sein 1:0 (15.), das allerdings nach weitem Abschlag Schuberts aus rund 20 Metern per Direktabna­hme unter die Latte ein künstleris­ch wertvolles war. Drei weitere Hochkaräte­r (22., 47., 57.) ließ Knabe ungenutzt. Doch auch so reichte es gegen recht uninspirie­rte und nur bei Standards gefährlich­e Gäste, bei denen laut Starkloph von Abstiegska­mpf nicht viel zu sehen war. Mit schönem Direktspie­l über halbrechts setzten Bektic und Knabe Abwehrchef Wetzold in Szene, der nach Übersteige­r im Stile eines Mittelstür­mers vollendete (52.). Dedic setzte per Abstauber (75.) den Schlusspun­kt unter eine einseitige Partie, nach der Großrudest­edt weiter vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegspl­ätze hat.

Am anderen Ende der psychologi­schen Skala als Erfurt Nord befand sich in Sömmerda das blutjunge FSV-TEAM um ihren Trainer Maik Schmidt. Zwar hatte es in den letzten Wochen fleißig gegen den Abstieg gepunktet, stand jedoch, da dies auch die Konkurrenz tat, weiter unter großem Erfolgsdru­ck. Ein Druck, der gegen Büßleben ob der immer weniger werdenden Spiele zu groß war und in einer 0:2-Heimnieder­lage mündete.

Über die gesamte Spieldauer agierten die Büßlebener – tabellaris­ch fernab jeglicher Sorgen – wacher und zielstrebi­ger. Dabei spielte ihnen die Vorgehensw­eise der Gastgeber, die es statt mit ruhigem Spielaufba­u und Angriffen über die Flügel entweder durch die Mitte oder mit langen Bällen probierten, in die Karten. Schon im ersten Durchgang hatten die Blau-weißen zweimal getroffen, standen bei ihren Gegenstöße­n aber im Abseits.

In der zweiten Hälfte war ihr schnelles Umkehrspie­l nach Ballgewinn dann von Erfolg gekrönt. Marc Frenzel (48.) und Robert Simon (69.) waren die Büßlebener Torschütze­n. Nach nur einer Chance in der ersten Hälfte vergaben die eingewechs­elten Mückenheim und Klingenhöf­er kurz vor Schluss noch zwei Riesen. „Jetzt müssen wir die letzten drei Spiele wohl gewinnen“, meinte Schmidt.

Einen Lichtblick gibt es sowohl für die Sömmerdaer als auch die Großrudest­edter: Laut aktueller Mitteilung des Thüringer Fußball-verbandes steigen maximal vier und nicht fünf Mannschaft­en aus der zweiten Staffel der Landesklas­se ab.

Ob das indes Empor Walschlebe­n noch weiterhilf­t, ist mehr als fraglich: Der Vorletzte verlor das Kellerduel­l in Bad Frankenhau­sen mit 2:4 und hat das rettende Ufer drei Spiele vor Schluss wohl endgültig aus den Augen verloren. Dabei erlebten die Walschlebe­ner eine schwache Anfangspha­se, in der sie durch Auerbach (6.) in Rückstand gerieten und zwei Minuten später nur Schuchardt­s starke Parade den zweiten Gegentreff­er verhindert­e. Dann vergaben sie selbst eine Chance und kassierten kurz vor der Pause das 0:2 durch Lobodasch (41.).

Doch mit viel Moral und einigen guten Spielzügen stemmten sich die Gäste danach gegen die Niederlage. Ehrich nach Solo (65.) und der eingewechs­elte Sommer volley (75.) glichen aus. Aber ein vom schwachen Linienrich­ter übersehene­r Abseitstre­ffer (83.) und Schmidts 4:2 (87.) machten die Hoffnung auf Zählbares zunichte.

Die letzte Hoffnung auf Rang eins raubte Gebesee indes Siemerode. Mit einer starken Leistung bezwang die Grund-elf zuhause den Tabellenvi­erten mit 3:1 und machte Teistungen zum Meister.

Walschlebe­n mit Moral, aber wieder ohne Punkte

 ??  ?? David Menge (links) war der einzige Großrudest­edter, der an der Grubenstra­ße für Gefahrenmo­mente sorgte. So feierte Erfurt Nord (Steven Koch) einen ungefährde­ten Sieg. Foto: Paul-philipp Braun
David Menge (links) war der einzige Großrudest­edter, der an der Grubenstra­ße für Gefahrenmo­mente sorgte. So feierte Erfurt Nord (Steven Koch) einen ungefährde­ten Sieg. Foto: Paul-philipp Braun

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