Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Lea Sophie Barth holt Gold im „Monaco der Kanuten“

Sömmerdaer Kanukanal-stadtkurs ruft bei Gaststarte­rn Vergleiche mit der Formel-1-schleife im Fürstentum an der Cote d‘azur hervor

- Von Armin Burghardt

Sömmerda. Der Gedanke, Sömmerda mit Monaco in einem Atemzug zu nennen, mag nicht der naheliegen­dste sein. Der Glamourfak­tor des monegassis­chen Fürstenhau­ses ist es schwerlich, der Kompatible­s im Thüringer Becken findet. Und ganz so mondän wie bei den Reichen und Schönen an der Cote d‘azur geht es an der Unstrut vielleicht auch nicht zu. Als Steuerpara­dies ist Sömmerda auch nicht bekannt. Was also verbindet das Fürstentum mit der Kreisstadt?

Es ist der Rennsport, im Stadtstaat am Mittelmeer die Formel 1, in der Kleinstadt im Thüringer Becken der auf Wildwasser.

So sehen es jedenfalls die Kanuten vom KC Fulda um ihren Vorsitzend­en Norbert Gescher. Für sie alle war die Deutsche Meistersch­aft im Wildwasser­rennsport am Wochenende in Sömmerda die allererste in den neuen Bundesländ­ern. Und sie hatten sich im Vorfeld kundig gemacht und danach Sömmerda als das „Monaco der Kajaker“eingestuft. „In Sömmerda erwartet die Domstädter ein technisch anspruchsv­oller Kurs ähnlich der Formel-1-strecke in Monaco: Mit wenigen Vollgas-passagen, dafür mit vielen engen Kurven, aus denen jeweils kräfteraub­end wieder rausbeschl­eunigt werden muss“, war dann in den Osthessen-news zu lesen. Und, dass sie das in den Wochen vor den Titelkämpf­en auf der Fulda eigens simuliert hätten.

Tatsächlic­h waren die Hessen im großen Feld der Kanurennsp­ortler von Hamburg bis Ludwigshaf­en sehr erfolgreic­h. Aber das trifft auch auf die Gastgeber zu, für die Lea Sophie Barth den angepeilte­n Steigerung­slauf – Vierte, Dritte und Zweite war sie schon – tatsächlic­h durchzog und Deutsche Meisterin bei den Damen im Einer-canadier wurde und sich damit für internatio­nale Aufgaben empfahl und auch nominiert wurde, wie Vater Henrik Barth freudestra­hlend verriet.

Im Hause Barth gab es eher unerwartet sogar weiteren Grund zur Freude. Lea Sophies jüngerer Bruder Julius sicherte sich trotz Trainingsr­ückstands ob krankheits­bedingter Pausen im Frühjahr die Silbermeda­ille im Kajak-einer der Schüler C.

In den gestrigen Mannschaft­srennen waren Sömmerdas Kanuten nicht vertreten.

 ??  ?? Bei den gestrigen Mannschaft­srennen legten sich die Dreierteam­s mächtig ins Zeug. Sömmerdaer Kanuten waren am Sonntag nicht am Start. Foto: Armin Burghardt
Bei den gestrigen Mannschaft­srennen legten sich die Dreierteam­s mächtig ins Zeug. Sömmerdaer Kanuten waren am Sonntag nicht am Start. Foto: Armin Burghardt

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