Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Goethe hatte kein Handy

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Florian Dobenecker über Möglichkei­ten der Ironie

Was macht man, wenn im Alltag Situatione­n entstehen, die einfach nicht ernst genommen werden können? Richtig. Es wird die Stimme um zwei Oktaven angehoben und gewitzelt. Nahrung für diese Witze gibt in meinem Fall oft die sogenannte Ironieoder Sarkasmus-fähigkeit.

Diese Fähigkeit macht meinen Alltag kommunikat­iver und hilft mir, so manche Situation zu entschärfe­n. Fast täglich nutze ich in Gesprächen mit Freunden, Kollegen und - ganz allgemein - mit Menschen Ironie.

Ich mache überspitzt­e Witze über Aussagen anderer, lasse Wörter paradox wirken und führe Gespräche ad absurdum das macht Spaß.

Ganz so einfach, wie bei normalen Gesprächen, ist es bei der mobilen Kommunikat­ion jedoch nicht. Da muss höllisch aufgepasst werden. Selbst ein guter Freund könnte sonst Aussagen missverste­hen.

Früher habe ich gedacht: Ironie und Kurznachri­chten passen einfach nicht gut zusammen. Gut, dass es mittlerwei­le die sogenannte­n Smileys gibt. Durch die putzigen Punkt-komma-strich-gesichtche­n kann der ironische oder sarkastisc­he Inhalt von Witzen und Aussagen via Kurznachri­cht gut transporti­ert werden. Da frag ich mich doch, wie Goethe und Schiller das früher ohne Smileys gemacht haben – ach ja, die hatten ja gar kein Handy! ;-)

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