Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Ministerin Klaubert Opfer eines Hackers
Anzeige wird geprüft. Wie genau die Attacke auf ihr Facebook-profil erfolgte, ist noch unklar
Erfurt. Thüringens Bildungsministerin Birgit Klauber (Linke) ist gestern Opfer einer Hackerattacke geworden. Die Facebook-seite der Politikerin zeigte am Morgen mehrere Einträge, mit Verweisen auf Sex-seiten im Internet. Auch in ihrem Profil beim Kurznachrichtendienst Twitter fanden sich derartige Nachrichten.
Es dauerte mehrere Stunden, bis die unerwünschten Einträge auf den entsprechenden Seiten in den sozialen Medien wieder gelöscht waren. Sowohl bei Facebook wie auch bei Twitter seien private Profile der Ministerin betroffen gewesen, „die ausschließlich von ihr betrieben wurden“, sagte Ministeriumssprecher Frank Schenker der Thüringer Allgemeinen. Nach seinen Angaben wurden die Manipulationen am Morgen entdeckt. Er betonte, dass Ministerin Klaubert im Dezember 2014 das letzte Mal dieses Twitterprofil genutzt habe.
Wie die unberechtigten Zugriffe erfolgten, ist noch unklar. Nicht von den Attacken betroffen sei die offizielle Facebookseite von Birgit Klaubert, betonte der Ministeriumssprecher. Es werde aber eine Anzeige wegen der Manipulationen geprüft.
Die Thüringer Staatskanzlei betonte gestern Nachmittag, dass es „umfangreiche Sicherheitshinweise, Broschüren und Schulungen – auch für die Mitglieder des Kabinetts – zu den rechtlichen Fragen der Onlinekommunikation“gebe. Zugleich verweist eine Sprecherin darauf, dass sich eine „private Nutzung sozialer Netzwerke jeder dienstlichen Einflussmöglichkeit“entziehe. Und das gilt offenbar auch in diesem Fall.