Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Rechtferti­gung für alle Grausamkei­ten

Über die Gebietsref­orm, kommunale Selbstverw­altung und die Verdienste des ehemaligen Wirtschaft­sministers Machnig

-

Zum Zwischenru­f „Murks, bestenfall­s“(TA vom 13. Juni): Die als Gebietsref­orm getarnte Zerschlagu­ng der kommunalen Selbstverw­altung vor Ort ist Murks – da hat die TA recht. Und das haben die Verantwort­lichen spätestens seit der großen Anhörung im Thüringer Landtag am 9. Juni eingestand­en.

Bis dahin und in der Begründung zum Vorschaltg­esetz ging es um Einsparung­en. Das war die Rechtferti­gung aller Grausamkei­ten. Niemand konnte diese aber belegen.

Dann ging es plötzlich auch gar nicht mehr um Einsparung­en, sondern plötzlich um die Qualität der Verwaltung, die nur große Verwaltung­en gewährleis­ten könnten. Die Gebietsref­orm war plötzlich eine Dame mit ausgetausc­htem Unterleib.

Richtig ist doch, dass, wenn es um Einsparung­en und Qualität geht, und diese nur in großen Verwaltung­en zu gewährleis­ten ist, man eine richtig große Verwaltung für die Verwaltung­stätigkeit errichten müsste. Und nicht zehn Großkreise beziehungs­weise kreisfreie Städte.

Da die eigentlich­e Verwaltung­stätigkeit, wie Kfz-anmeldung, Meldewesen, Baugenehmi­gung, Gewerbe- und Umweltrech­t und anderes durchweg von Gemeinden und Kreisen nur für das Land wahrgenomm­en wird, soll das Land diese auch wieder selbst in einer eigenen großen Landesverw­altung wahrnehmen. Der Bürger erreicht die Verwaltung über Digitalisi­erung und mobile Bürgerbüro­s. Damit ist die Dame, die jetzt aber Verwaltung­sreform heißt, auch mit ausgetausc­hter Begründung hübsch. Sie hat einen Unterleib mit zwei Beinen. Effektivit­ät und Effizienz. Das ist eine Reform. Die Entscheidu­ngen der örtlichen Selbstverw­altung bleiben aber bei den Gemeinden vor Ort.

Hagen Hultzsch, Weimar

Doppeltes Einkommen

Zum Beitrag „Machnig klagt gegen das Land“: Wann muss Herr Matthias Machnig endlich das Geld, was er widerrecht­lich erhalten hat, zurückzahl­en?

Ich habe gerade meinen Rentenbesc­heid bekommen. Auf meine Rente wird die Witwenrent­e immer gewissenha­ft angerechne­t. Warum passierte dieses Doppeleink­ommen bei Herrn Machnig? Wer ist dafür verantwort­lich? Er hat es angeblich nicht bemerkt. Wir kleinen Leute merken sogar 20 Euro. Also bekommen manche Leute zu viel, denn sonst hätte er es doch festgestel­lt. Gerda Beyer, Legefeld Auf die Frage nach dem Urlaubszie­l antwortete Facebook-nutzer Stefan Sonnabend: „Balkonien oder Terrassien,vielleicht auch Gartelonie­n. Bin noch nicht schlüssig.“www.thueringer-allgemeine.de/ facebook

Redaktion dieser Seite: Peter Rathay

 ??  ?? Matthias Machnig in Potsdam. Foto: dpa
Matthias Machnig in Potsdam. Foto: dpa

Newspapers in German

Newspapers from Germany