Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Aufs Weiterkommen
Nach dem 2:0-Erfolg über Tschechien bleibt eine Minimalchance auf die nächste Runde
Lens. Die Türkei hat die Hoffnung auf das Achtelfinale am Leben erhalten und Tschechien auf die Heimreise geschickt. Dank einer kaum für möglich gehaltenen Steigerung kam das kritisierte Team von Trainer Fatih Terim Lens zu einem 2:0 (1:0)-Sieg und besiegelte damit das Aus des Titelträgers von 1976.
Nach den Toren von Burak Yilmaz (10. Minute) und Ozan Tufan (65.) vor 32 836 Zuschauern dürfen die Türken als derzeit drittbester Gruppendritter auf die Fortsetzung ihrer Em-reise hoffen, sind aber am Mittwoch auf Schützenhilfe angewiesen. Zudem droht eine Uefa-strafe, denn nach dem 2:0 flogen mehrere Leuchtraketen aus dem türkischen Fanblock auf das Spielfeld.
Während Bayer Leverkusens Hakan Calhanoglu auf die Bank musste, durfte Emre Mor von Beginn an ran. Und der 18 Jahre alte Neuzugang von Borussia Dortmund trumpfte bei seinem erfrischenden Startelf-debüt gleich auf. Nach zehn Minuten flankte der Flügelspieler den Ball genau auf den Fuß von Yilmaz, der per Direktabnahme traf.
Die Tschechen schüttelten sich nur kurz und drängten auf den schnellen Ausgleich. Innenverteidiger Tomás Sivok (16.) traf mit einem Kopfball den Pfosten, dann verpasste Hoffenheimprofi Pavel Kaderabek zweimal knapp das Gehäuse. Und auch der nächste Versuch von Jaroslav Plasil aus gut 20 Metern war nicht von Erfolg gekrönt.
Auch im zweiten Spielabschnitt blieben die Tschechen am Drücker. Auf der Gegenseite agierte Mor weiter auffällig. Nach knapp einer Stunde setzte der künftige Bvb-profi zu einem sehenswerten Solo an, zielte aber zu hoch. Es war die letzte Offensivaktion des Mittelfeldspielers, der bei seiner Auswechslung mit Beifall verabschiedet wurde.
Kurz zuvor hatte ausgerechnet Tufan mit dem 2:0 für Ekstase bei den türkischen Fans gesorgt. Der Mittelfeldmann war beim 0:1 zum Auftakt gegen Kroatien zum Buhmann geworden, weil er sich vor dem Gegentor mehr um seine Frisur als den Gegner gekümmert hatte. Bei seinem schönen Schuss unter die Latte, war Tschechiens Torwart-legende Petr Cech chancenlos war. dpa