Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Obama bezweifelt Russlands Willen zur Kooperation in Syrien
Us-präsident sieht echte Waffenruhe in weite Ferne rücken
Washington. Us-präsident Barack Obama hat Russland vorgeworfen, zu einer Eskalation des Bürgerkrieges in Syrien beizutragen. Das Regime des syrischen Machthabers Baschar alassad und seine Verbündeten verstießen weiterhin gegen die im Februar vereinbarte Waffenruhe, sagte Obama am Donnerstagabend im Pentagon.
„Dass Russland in den vergangenen Wochen direkt an diesen Aktionen beteiligt war, wirft Fragen auf, ob ihnen wirklich daran gelegen ist, die Situation zu ändern“, sagte Obama. Er warf der russischen Regierung vor, ein mörderisches Regime zu unterstützen. Die USA seien weiterhin bereit, mit Russland zusammenarbeiten, sagte Obama. Moskau habe aber bislang nicht die notwendigen Schritte dazu unternommen.
Russlands Vizeaußenminister Rjabkow wies die Vorwürfe zurück. Im Fall Syrien seien die USA offenbar nicht zu einem gleichberechtigten Dialog mit Russland bereit, sagte er der Agentur Tass zufolge in Moskau.
Russland ist der wichtigste Unterstützer des syrischen Regimes. Offiziell geht es der Regierung darum, den Terrorismus zu bekämpfen. Tatsächlich haben russische Luftangriffe vor allem das schwankende Regime von Staatschef Assad stabilisiert. Moskau will nicht unbedingt Assad als Machthaber, aber zumindest sein Regime halten. Washington führt seinerseits ein internationales Bündnis zur Bekämpfung des IS in Syrien und im Irak. Obama sagte, alles hänge davon ab, ob es gelinge, eine dauerhafte Waffenruhe durchzusetzen. „Ich bin nicht überzeugt davon, dass wir den Russen oder Wladimir Putin vertrauen können. Deshalb müssen wir testen, ob wir eine echte Waffenruhe bekommen können.“Daran werde man die Regierung in Moskau messen. dpa