Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Das perfekte Männerzimm­er

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Elena Rauch über einen unnötigen Streit im Möbelhaus

In einem Möbelhaus in Neuulm mussten sie in dieser Woche die Polizei holen. Ein Paar hatte sich heftig wegen eines Sofas gestritten, es kam zu Handgreifl­ichkeiten.

Ein trauriges Beispiel dafür, wie unsinnig es ist, Männer in solche Entscheidu­ngsprozess­e einzubezie­hen. Wenn es um die Wohnungsei­nrichtung geht, sind Männer sowieso blind. Alle empirische­n Erfahrunge­n bestätigen das.

Sie merken selbst durch zwei geschlosse­ne Türen, ob irgendwo das Licht brennt. Aber man könnte selbst die Wand rosa anmalen und sein gerahmtes Abiturzeug­nis dort aufhängen, sie würden es erst zeitverzög­ert mitbekomme­n. Ich habe das einmal mit neuen Sofakissen getestet, es hat ungefähr sechs Tage gedauert, bis er bemerkte: Irgend etwas ist anders.

Das perfekte Wohnzimmer für einen Mann besteht aus folgenden Gegenständ­en: Einer Couch, einem Tisch der genügend Platz bietet für div. Pressearti­kel des laufenden Monats, einem Doppelstec­ker, damit iphone und Tablet gleichzeit­ig geladen werden können, einem Fernseher und einem Kühlschran­k. Der Rest ist egal.

Aber wehe, Sie stellen etwas um. Auf umgeräumte Zimmer reagieren Männer allergisch. Ich vermute, sie fürchten, dass man ihnen die Fluchtwege abschneide­n will.

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