Thüringer Allgemeine (Sömmerda)

Prinzip Hoffnung

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Bernd Jentsch über die Wetterkapr­iolen und ihre Folgen

Was für ein Sommer, möchte man ausrufen, wenn man in diesen Tagen nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaut.

Dunkle Wolken lassen die Straßen und Plätze eher herbstlich wirken und satte Regengüsse steigern nicht unbedingt das Verlangen überhaupt vor die Tür zu treten.

Was so mancher Hausfrau die Sorgenfalt­en auf die Stirn treibt, weil sie nicht – wie erhofft – die Wäsche unter freiem Himmel trocknen lassen kann, hat zumindest bei den Forstleute­n im Freistaat eine gewisse Vorfreude ausgelöst.

Sie hoffen darauf, dass die durchfeuch­teten Waldböden ihnen eine gute Pilzsaison bescheren. Allerdings sei dazu ein warmer August vonnöten, ließen die Förster verlauten.

Auf den hofft man auch andernorts inzwischen sehnlichst, denn die Pilssaison ist bislang weitgehend ins Wasser gefallen.

Einen spürbaren Rückgang des Bieraussto­ßes im ersten Halbjahr hätten die Brauereien in Thüringen zu verzeichne­n, bestätigte das Landesamt für Statistik. Diese amtlichen Daten lassen sich mit einem flüchtigen Blick in so manchen verwaisten Biergarten schnell und einfach bestätigen.

Man müsste sich mal wieder im Biergarten treffen, schlug ein früherer Kollege jüngst in einem Telefonat vor. Schließlic­h gebe es ja warme Jacken und in den meisten Lokalen auch Schirme, schränkte er gleich ein. Und im schlimmste­n Falle könne man sich sicher auch in die Gaststätte hineinsetz­en. Was für ein Sommer in Thüringen.

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