Thüringer Allgemeine (Sömmerda)
Auftakt-kracher in der Verbandsliga und Landesklasse
FC An der Fahner Höhe empfängt Vorjahreszweiten Nordhausen II. Nord mit Derby gegen Borntal, Sömmerda gegen Großrudestedt
Dachwig. In die neue Verbandsliga-saison startet Thüringenmeister FC An der Fahner Höhe gleich mit einem Kracher: Mit Wacker Nordhausen II gibt sich am heutigen Samstag (15 Uhr) im frisch renovierten Dachwiger Stadion gleich der Mitbewerber um die Meisterschaft 2016/17 die Ehre.
Für Trainer Albert Krebs jedenfalls schien das am Donnerstag beim Abschlusstraining kein Grund, die Ruhe zu verlieren. Der 63-Jährige rechnet längst mit einem schweren Auftakt. „Nordhausen II wird sich zu einem großen Teil mit Regionalliga-spielern aus der ersten Mannschaft verstärken. Aber das ist nichts Neues für uns. In der vergangenen Saison war das genauso“, so Krebs, der in seine sechste Saison als Trainer der Dachwiger Fußballer startet.
Klar: Dass ein Sieg zum Auftakt gut wäre, um alles erstmal ins Rollen zu bringen, weiß er. „Ein ordentlicher Start ist immer wichtig“, so Krebs und erinnert an die vergangene Spielzeit. Mit einem 2:0-Sieg gegen Preußen Bad Langensalza legte seine Truppe, die da noch unter dem Namen FC Blauweiß Dachwig/döllstädt spielte, einen Auftakt nach Maß hin. Die Spielzeit krönten die Dachwiger am vorletzten Spieltag mit der Thüringenmeisterschaft.
Als schlechtes Omen will der Trainer es aber nicht gelten lassen, sollte der Samstag mit einer Niederlage enden. Ohnehin hält er – das ist bekannt – nicht allzu viel von Prognosen und erklärten Saisonzielen. Vereinspräsident Rolf Cramer wird da schon konkreter. „Wir wollen am Ende der Saison unter den ersten Drei sein. Alles andere ist indiskutabel“, sagte 61-Jährige.
Saisonziel hin oder her. Albert Krebs jedenfalls sieht seine Truppe für die neue Spielzeit vernünftig gerüstet: „Die Vorbereitung lief im Großen und Ganzen gut, wenn auch etwas holprig hier und da.“
Mit 22 Spielern und zwei Torhütern bietet ihm der Kader gute Optionen. Neben Robert Lischke, Felix Müller und Daniel Winge (alle zuvor Rot-weiß Erfurt II) sowie Damir Barcic und Tobias Kupke konnte Krebs den 27-jährigen Elshan Aliyev als jüngsten Neuzugang begrüßen.
Der Aserbaidschaner spielte zuletzt bei der SG Schwabach in der achten Liga in Bayern. Cramer aber wusste gestern: „Aliyev ist seit einem Jahr in Deutschland, muss aber in Aserbaidschan auch höherklassig gekickt haben.“Dass mit dem 27-Jährigen etwas anzufangen ist, glaubt auch Krebs nach den letzten Trainingseinheiten. „An seiner Fitness müssen wir noch arbeiten. Aber Fußballspielen kann der schon ein bisschen“, so Krebs augenzwinkernd.
Wechselgedanken hatte zuletzt Kevin Reinemann. Diese scheinen jedoch vom Tisch zu sein. Zum Mannschaftsfoto trat Reinemann jedenfalls an. Ebenfalls wieder an Bord ist Tim Gießler, der ein halbes Jahr in Österreich studierte. Allerdings ist der Mittelfeldspieler wegen eines Muskelfaserrisses noch nicht einsatzbereit. Auch Christopher Riese, Jan Schäfer sowie die Neuzugänge Müller und Winge stehen Krebs verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Auch in der Landesklasse können sich die Erfurter und Sömmerdaer Fußballfans gleich am Auftakt-wochenende auf zwei tolle Duelle freuen. Der FC Erfurt Nord erwartet heute (erst 17 Uhr!) an der Grubenstraße den Aufsteiger und Stadtrivalen FC Borntal zum Derby. „Hoffentlich vor einer tollen Kulisse“, möchte Nord-coach Uwe Starkloph in dieser Saison generell ein paar mehr Zuschauer sehen als in der vergangenen, als sein Team diesbezüglich Liga-schlusslicht war. Die Borntaler dürften das spielerische Niveau der Landesklasse bereichern, werden aber als Aufsteiger naturgemäß sicher erst einmal abwartend agieren.
Selbiges ist vom FSV Sömmerda heute (15 Uhr) nicht zu erwarten. Die Schmidt-elf hat mit den Großrudestedtern noch eine Rechnung zu begleichen. Denn auch in der vergangenen Saison standen sich beide Teams zum Auftakt gegenüber – und der damalige Aufsteiger behielt sowohl im Hin- als auch im Rückspiel mit 1:0 die Oberhand.
Das erste Pflichtspiel auf der Trainerbank von Büßleben steht für Mario Wisocki an. Sein Team ist am Sonntag (15 Uhr) in Bad Frankenhausen zu Gast.
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